PROCESSION – doom decimation

Der letzte Longplayer der Doomheadfavoriten hieß “To Reap Heavens Apart”, stammt aus 2013 und ist noch gut in Erinnerung. Nur zwei Singles aus 2016 verkürzten die Wartezeit auf den nächsten Langspieler. Eine davon war “Lonely Are The Ways Of The Stranger”, der Song mit seinen eingängigen Gesangslinien wurde schon kurz nach dem letzten Album aufgenommen und landete natürlich auch auf diesem Album. Das wiederum fängt mit einem selbst gespielten Intro an, welches mit zweieinhalb Minuten schon recht lang ausgefallen ist. Die nächsten sieben Tracks besitzen eine breite Spanne der Laufzeiten, die sich zwischen drei und neun Minuten bewegen. Treibende Drums scheuchen “When Doomsdays Has Come” im Midtempo durch die Gehörgänge, für Procession die schnellste Gangart. Genauer Hinhörende werden kleine Details wie eine Glocke oder einen fetten Gong entdecken können. Zwischendurch sorgt das instrumentale “Democide” für rifflastige Unterhaltung, bevor ein Abschluss-Triple den letzten Zweifler mitreißt, allen voran “All Descending Suns” mit genialem Solo und äußerst ansprechen Vocallines, die eher in einem metallischen Erzählstil gehalten wurden. Einer der stärksten Stücke der Scheibe.

Die vier Protagonisten sind eh über jeden Zweifel erhaben und in so einigen Bands schon aktiv gewesen. Die sympathischen Doomer Capilla Ardiente stehen da ganz oben (live unbedingt antesten!) und ex-In Solitude Drummer Karl William Uno Bruniusson ist schon mal Livedrummer bei Wolf gewesen. Außerdem spielt Felipe noch Bass bei Destroyer 666 und Gitarre bei Nifelheim, um in diesem Zusammenhang die großen Namen zu erwähnen. Der dritte Longplayer der von Chile nach Schweden Ausgewanderten, welche diese Scheibe wiederum in Chile aufgenommen haben, ist weiteres Highlight in ihrer Discographie und in seiner Klasse daran zu erkennen, wie häufig man sich das Album aus dem Regal ziehen wird, denn der Erwerb dieser Scheibe steht bei den Fans zu Recht eh außer Frage.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer