PURPLE HILL WITCH – celestial cemetary

Eine schräge Hammond hat das erste Wort. Bis Bass, Drums und Gitarren eingesetzt haben und Uptempo machen, verbreitet der Opener “Ghouls In Leather” eine gewisse “A Whiter Shade Of Pale” Stimmung. Ein Song von Procol Harum aus 1967 übrigens. Der passt ziemlich gut, weil nämlich Purple Hill Witch die Endsechziger Schlagseite haben, wie das antik anmutende Coverartwork schon verrät, sowas wie Retro sind und über eine Ozzy-mäßige Singstimme verfügen. Letztere liegt sehr dominant vorne, noch einen Deut vor der schön breit ausgelegten Riffgitarre.
Doomjünger werden zu den schleppenderen Beats in Verzückung geraten, jedoch kann man auch noch im Midtempo mitnicken, da die entsprechende Stimmung nicht abreißt und die Gitarre mehrere Semester auf der Iommi-Schule absolviert hat. Freunde von “Witchfinder General” und Anhänger der NWOBHM dürften bei den Norwegern mit ihren zweiten Album auch glücklich werden. Okay, diesen Sound fahren derzeit sehr viele. Und fast ebenso viele sind darin richtig gut. Diese drei Jungs aus Oslo unterscheiden sich jedoch von allen anderen in soweit, dass sie etwas mehr mitreißen, ein klein wenig mehr Arsch treten und es vor allem irgendwie schaffen, den Willen des Hörers die Entscheidung treffen zu lassen, sie live sehen zu wollen.
Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer