RAAT – raison d’etre

Ein schön dunkles Coverartwork hat diese Scheibe bekommen, das sieht schon mal sehr interessant aus. Jetzt stammen Raat noch aus Indien, da rechnet man doch gleich mit etwas Exotischem. Die Abfolge der sieben Tracks beginnt mit der Akustikgitarre, das kann auch alles und nichts heißen. Es röhren kalt und hallig aus der Ferne keifige Vocals, die einzig deutliche Black Metal Wurzel der alten Schule auf diesem Album. Denn ganz anders klingen dagegen die Gitarren, die im Vordergrund agieren und nicht bis auf frostige Temperaturen herunter kommen wollen. Noch wärmer zeigen sich auch die stark synthieunterstützten Harmonien als krasser Gegensatz. Die gute Nachricht dazu ist, dass hier diese Symbiose aus beiden Elementen funktioniert. Die Musik der Inder ist etwas aus dem Black Metal Herausentwickeltes, um die Vorsilbe ‚Neo‘ nicht zu verwenden. Wer Anfang der Neunziger Black Metal gehört hat, wird mit den Raseparts auf dieser Platte gut klarkommen, wie zum Bleistift beim riffmonstrigen Titelstück. Nach einer Reihe von EPs stellt „Raison D’etre“ das zweite Raat-Album dar, bei dem man die Geister schon verstehen kann, die sich hieran scheiden. Wohl aber auch den, der das ganze Teil ohne Skippen durchhält, denn die Atmosphären haben schon was.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer