RAM – the throne within

RAM haben sich durch qualitativ hochwertige Veröffentlichungen zu einer geschätzten Institution in der traditionellen Underground-Metal-Szene entwickelt. Nach dem feurigen Priest / Sabbath-ähnlichen Debütalbum „Forced Entry“ im Jahr 2005 hatte die Band eine Periode, in der progressivere Elemente zum Sound hinzugefügt wurden, was zu „Lightbringer“ (2009) und „Death“ (2012) führte. Spätestens seit der Veröffentlichung von „Svbversvm“ im Jahr 2015 sind die fünf Metaller aus Göteborg, zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und haben mit einer, wie ich es nenne, dunkleren Version von Judas Priest ihren eigenen Stil gefunden. Ein interessantes und erfrischendes Element.

Das aktuelle Album „The Throne Within“ setzt diesen Weg konsequent fort und insgesamt können die letzten drei Alben musikalisch als Trilogie angesehen werden, die alle sehr stark und homogen im Songwriting sind. Man weiß irgendwie, was man von RAM zu erwarten hat. Und die Band liefert immer, sei es auf Platte oder live auf der Bühne. Als RAManic wird man nie enttäuscht.

„The Throne Within“ ist ein fantastisches Album, das alles bietet, was ein exzellentes traditionelles Metal-Album braucht: perfektes Songwriting, eine kraftvolle, transparente old-school, aber dennoch zeitgemäße Produktion und weit überdurchschnittliche Musikalität! Die neuen Songs sind schnell, aber dennoch melodisch („The Shadowwork“, „Blades Of Betrayal“, „No Refuge“) oder im Midtempo Bereich angesiedelt („Fang And Fur“, „The Trap“, „Spirit Reaper“, „Ravnfall“). Auch langsamere Töne (Akustikgitarren!) sind zu hören, wie in „You All Leave“. Über der exzellenten Gitarrenarbeit des Duos Granroth / Jonsson thront die perfekt passende Stimme von Oscar Carlquist, der nicht nur ein brillanter Sänger, sondern auch ein energischer Frontmann ist, und seine Vocals live in der gleichen hohen Qualität wie auf Platte darbieten kann. Meine persönlichen Favoriten sind das sehr abwechslungsreiche und druckvolle „Fang And Fur“, der Nackenbrecher „Blades Of Betrayal“, für das die Band auch einen Videoclip produziert hat, das stampfende, an Accept erinnernde „The Trap“ und die Priest Homage „Spirit Reaper“. Insgesamt eine exzellente Ansammlung von Songs, woraus ein Album resultiert, das durch seine Kompaktheit besticht.

Es könnte schwierig werden, die Songs für das Liveset der kommenden Headliner-Tour durch Europa im September / Oktober 2019 auszuwählen. Eines ist jedoch sicher: RAM werden Europa wiederum niederwalzen. Let the tyranny begin!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann