RAVENOUS DEATH – visions from the netherworld

Seit langer Zeit mal wieder eine Death Metal Scheibe mit Überlänge. Aus zweiundsechzig Minuten Stoff hätten andere ganze zwei Alben gemacht. Also schon mal Lob an die Mexikaner, die für ihr Zweitwerk massig Material auffahren. Und in den elf Tracks regieren hohe Geschwindigkeiten, das sei gleich schon mal versprochen. Der Sound aus halligsten Tiefstgrowls zu wirbelnden Riffgitarren ist schon recht ansprechend und brät schön in die Breite. Auch Soli, wie das in „Plethora Of Blood“ oder „Burnt Children Of Moloch“, haben noch Hall abbekommen. Immer wieder baut der Vierer Mitbanggelegenheiten ein, wie im treibenden Teil von „Hydra Dungeon“ oder gebremsteren Abschlussbohrer „The Ascending Chasm“. Geil auch das Chaos im kraftgebündelten „Path Of The Spawn Dogs“, man blickt halt nicht immer sofort durch. Jeder einzelne des Vierers ist ziemlich umtriebig und hat so einige Bands in seiner Agenda. Doch bei In Obscurity Revealed, A Dying Season und Demonic Manifestation, natürlich alles Death Metal Vereinigungen, haben sie die meisten Überschneidungen. Wenn dem Interessenten das leuchtrote Artwork ins Auge sticht, sollte er beim Reinhören nicht enttäuscht werden. Auch wenn das  erhabene „Portals To Non-Existence“ kurz vor Schluss das Tempo etwas drosseln will, stechen die Drums mit so einigen Gegenmittelchen durch. War ja klar, dass nicht wirklich eine Stunde volle Pulle geknallt wird. Das anerkennungswerteste auf dieser Scheibe ist das hohe Energielevel, welches es tatsächlich ermöglicht, das hohe Tempo bis kurz vor Schluss durchzuhalten. Das mag dem ein oder anderen Die-Hartholz ein klein wenig dem Rahmen entfleuchen, aber hier bleiben grad neun Punkte stehen.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer