RECKLESS – sharp magik steel
Aus Kolumbien fallen mir spontan tatsächlich wenige Bands ein. Da erscheinen Reckless aus Bogota gerade richtig. Seit rund drei Jahren aktiv und ohne das Essener Kultlabel Dying Victims, würden diese vier Recken wohl kaum Aufmerksamkeit in Deutschland bekommen, was sehr schade wäre, soviel vorweg. Nach einer zwei-Track Single im Gründungsjahr, folgt jetzt das Debüt der heißblütigen Südamerikaner mit dem vielversprechenden Titel „Sharp Magik Steel“.
Den Anfang dieses Speed Metal Infernos macht „Kneel Before The Gods“, der von Beginn an klarmacht, wo lang die Reise geht, nämlich straight vorwärts. Ein kraftvolles Geschwindigkeits-Gewitter bricht über uns herein. Fronter Metalbringer schreit sich die Seele aus dem Leib und besonders die kurzen, hohen Screams erinnern mich etwas an Evil Invaders Joe. Sehr geil und damit setzt er immer wieder starke Akzente. Die Gitarrenfraktion ist ebenfalls ziemlich amtlich und zockt sich teils melodiös durch das Armageddon, wie etwa beim starken „Glittering Death“. Das Quartett überzeugt schnell durch unbändige Power und clevere Tempowechsel mit schneidigen Gitarrensoli, echt gut gemacht. Zeit zum Verschnaufen gibt es erstmals nach dem Killer Titeltrack. Zum sphärischen Orgel-Intro bei „Behind The Mist“ geht der Puls für wenige Momente unter 200, aber auch nur, bis „Reckless“ wieder erbarmungslos Vollgas geben. Für mich darf Speed Metal gerne etwas abwechslungsreich sein und genau das schafft das Quartett auf ihrem Erstling ziemlich geil. Hier einen oder mehrere Songs heraus zu heben, ist schwierig, daher empfehle ich euch einfach mal alle acht, ganz einfach! Just killer, no Filler! Punkt aus.
Inklusive des finalen „Unholy Odyssey“ sind die gesamten rund fünfunddreißig Minuten voller Energie und dennoch abwechslungsreich. Für alle Speed Metal Fans ein Muss!
Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen
Label: | DYING VICTIMS PRODUCTIONS |
VÖ-Datum: | 20.10.2023 |
Running Time: | 34:54 |
Format: | CD, Vinyl, Mp3, Tape |
Erhältlich bei:
Idiots Records