REVEAL – still alive

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Reveal gegeben haben, sind dies hier die Powermetaller aus Spanien mit ihrem dritten Album. Das letzte titelte „Overlord“ und erschien noch vor der Pandemie. Gitarrist Tino Hevia dürfte der stiltreuen Gefolgschaft von Darksun und Nörthwind bekannt sein, der sich auch hier um die Songs kümmert, welche er mit einigen Musikern aus den genannten Bands umsetzt. Die Iberer starten jetzt in die nächste Runde und legen nicht permanent großen Wert auf die stiltypischen Trades wie treibende Rhythmen und Doppelfußgetrete. Melodien werden durch die Gitarren geliefert, weniger durch die Tasten von Keyboarderin Helena, die ihre Aufgabe für kleine atmosphärische Schraffierungen versteht. Das kommt schon mal ziemlich gut, wie auch die Tatsache, dass der Sechser ohne die bombastischen Dienste einer aufwendigen Produktion trocken und druckvoll kommt, wenn auch vielleicht etwas zu grell und dünn. Aber im Back hört man schön den Bass nageln. So zeigt sich „Dragon Reborn“ zunächst geerdeter, bevor die in der Musik erwarteten Rhythmen auch geliefert werden. Und weil hier klassischer Heavy Metal ebenfalls in den Genen liegt, geht „Metal Messiah“ klar in diese Richtung, wo die Vocals von Rob Lundgren die Färbung eines Ripper Owens bekommen. Die sind uns grad eh permanent im Ohr, zumal ja seine Meisterleistung auf der letzten KK’s Priest anbetungswürdig ist! Aber zurück nach Spanien. „Still Alive“ präsentiert sich als angenehmeres Undergroundalbum, als man vielleicht erwartet hat, zumal das Coverartwork hoch aufgehangen wirkt.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer