RIOT CITY – burn the night  

Dass die kanadische Szene aktuell so stark wie selten zuvor ist, habe ich ja bereits in den letzten Monaten mehr als eindrucksvoll geschildert. Ob Traveler, Gatekeeper, Spell oder Cauchemar, nur um mal einige junge Bands zu nennen, strotzen nur so vor unbändiger Kraft und Dynamik, als wenn sie nur darauf gewartet hätten, endlich von der Leine gelassen zu werden. Erstere Band in der Aufzählung ist für mich, wie bereits mehrfach erwähnt, eine der geilsten Veröffentlichungen der letzten Jahre. So ist es auch nicht verwunderlich, dass kanadische Musiker in gleich mehreren Bands spielen und damit schließt sich auch schon der Kreis. Fellmasseur Chad Vallier ist nicht nur für die Schießbude bei Traveler zuständig, sondern auch bei Riot City aus Calgary am Werk. Vor zwei Jahren bin ich mehr durch Zufall auf diese Band gestoßen und schnell hat mich ihr erstes Demo “Livin’ Fast” in seinen Bann gezogen. Roher, ungezügelter Heavy Metal, der in einer schlichten schwarz-weiß Hülle nur mit Logo und Titel daher kam. Im Vergleich dazu ist das Cover des aktuellen Debütalbums “Burn The Night” schon eine riesige Entwicklung und das bunte, an “Screaming For Vengeance” erinnernde Artwork macht schon mächtig was her.

Ein kurzes, ruhiges Intro wächst sich bereits nach Kurzem zu einem ordentlichen Heavy Hammer aus, der schön nach vorne geht. Wild und dennoch melodisch schmeißt sich “Warrior Of Time” in den Gehörgang und Cale Savy’s Gesang zieht einen sofort bei den ersten Screams in seinen Bann. Wow, echt ‘n geiler Einstieg mit coolen Ideen im Songwriting. Fans von Priest, Skull Fist und Co. sollten genau jetzt mal ein Ohr riskieren und parallel mal checken, wo sie diesen Output am schnellsten herbekommen. Beim Titeltrack legt man noch einige Kohlen nach und steigert sich beachtlich im Tempo, das durch starke Gitarrenstrecken aufgelockert wird. Geile Background Refrains werden ebenfalls groß geschrieben. Dass das kanadische Quartett aber auch gefühlvoll kann, beweisen sie bei den ersten Takten von “In The Dark”, bei denen man eine Ballade vermutet, nur um kurz darauf eines Besseren belehrt zu werden. Immer wieder absolut umwerfend die Gesangsleistung. Cale – was für ein Organ! “Livin’ Fast” ist der einzige Track, der es vom Demo auf das Debüt geschafft hat und nun im neuen Glanz erstrahlt. Wenn man sich mal die Demoverison anhört, kann man erst mal die Entwicklung der Band nachvollziehen. Boah Leute … und genau an dieser Stelle steige ich aus, weiter auf einzelne Songs einzugehen. Das ist ja echt der Wahnsinn, was Riot City hier abgeliefert haben. Werde mich nun voll und ganz dem Genuss des auch noch super produzierten “Burn The Night” Releases hingeben. Schon lange hat mich ein Album nicht mehr so aus den Socken gekloppt. Ok, das letzte war eingangs erwähntes Debüt von Traveler- haha… Danke Kanada für solch grandiose Bands!

Fazit: Kaufen, abgehen, Punkt aus fertig! …ach so… haltet eure Lautsprecher fest, damit die nicht in Rauch aufgehen.

Wertung: 9,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen