RIOT – mean streets

Passend zum gewohnt starken Auftritt beim diesjährigen Rock Hard Festival steht nach mehrmaligem Verschieben des VÖs endlich das neue Riot Album in den Verkaufsregalen der Republik. Es gelingt sogar ein Eintritt auf Platz Nummer 35 der hiesigen Album Charts. Selbstverständlich ist auch “Mean Streets” ebenfalls stark ausgefallen und reiht sich nahtlos in den famosen Back Katalog der New Yorker ein. Ja ja, ich weiß, Bassist Don Van Stavern stammt aus San Antonio, Texas (wo auch Riot Mitte/Ende der 80er ihr Quartier aufgeschlagen hatten) und dieser war maßgeblich am unumstößlichen Klassikeralbum “Thundersteel” (1988) beteiligt. Don gibt heute (neben Gitarrist Mike Flyntz) die Marschroute der bereits fünften Reinkarnation der Band vor. So verwundert es nicht, dass nach einem kurzen Intro “Hail To The Warrior” in bester “Thundersteel-Riot-Manier” das Album eröffnet. Das stampfende “Feel The Fire” fällt dann etwas untypischer aus, besticht aber durch ein “Grinder-Gedächtnis-Riff” und einem sehr catchy geratenen Refrain. Gleiches gilt für “Love Beyond The Grave”, der so auch live sehr gut funktioniert. Die erste Vorabsingle “High Noon” erinnert ein wenig “Outlaw” vom 1981er “Fire Down Under” Album (wohl Riots zweitwichtigste Veröffentlichung), wird aber in bester Thundersteel-Riot-Manier vorgetragen, enthält zudem wunderschöne Twinguitars, welche nicht erst seit gestern ein Markenzeichen der Band sind. Definitiv eines der Highlights auf “Mean Streets” .”Before The Time” ist ein sehr melodischer Song, dass Tempo wird hier deutlich gedrosselt. Die Melodieführung ist schon recht nah am Kitsch, funktioniert aber nach kurzer Eingewöhnung gut. Einen solchen Song gab übrigens es schon auf früheren Alben immer wieder mal. “Higher” zieht das Tempo dann deutlich an und eröffnet quasi die zweite und sogar noch stärkere Hälfte des Albums. Ab hier bekommen wir noch mehr geballte “Thundersteel/Privilege Of Power” Macht geboten, welche sich bis zum Ende von “Mean Streets” fortsetzt. Das Gaspedal des Öfteren bis zum Bodenblech durchgedrückt, stets melodisch agierend. Außerdem gespickt mit vielerlei musikalischen Kabinettstückchen und großartigen Refrains ausgestattet. Mark Reale (R.I.P.) wäre mächtig stolz auf seine Jungs und mit der Fortführung seines musikalischen Vermächtnisses. Übrigens einen Ticken stärker und heavier als sein Vorgänger “Armor Of Light” (2018) und mit weniger steril klingenden Drums.

Wertung: 9/10
Autor: Michael Staude