SAHARA – the curse (Demo)

Bei Sahara denkt man wohl nicht unbedingt an Argentinien. Dennoch gaben sich drei Musikbegeisterte vor wenigen Jahren genau diesen Bandnamen. Nach einer Split, einem Livealbum und zwei Full-Length Alben innerhalb von zwei Jahren löste sich die Band 2019 auf, um im Folgejahr wieder loszulegen. Bassist Gabriel und Felldrescher Iván sind für uns keine Unbekannten, denn diese beiden sind ebenfalls bei den psychedelischen Doom Stonern Mephistofeles aktiv, die mich im vergangenen Jahr mit ihrer aktuellen EP “A Path Of Black” doch angenehm überrascht haben. Besagte Split-EP aus dem Jahre 2017 ist nämlich mit eben diesen Mephistofeles. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Sahara mit ihrem Stoner / Doom Metal musikalisch in eine ganz ähnliche Kerbe schlagen.

“The Curse” ist nach dem Split der Band nun wieder das erste Demo, das ganz oldschoolig in kleiner Auflage auf klassischer Kassette erscheint. Auch das selbstgezeichnete Cover lässt Erinnerungen an die 80er Jahre aufkommen. Mit “Hell On Earth” startet das gut siebzehnminütige Vier-Track Demo seine Reise. Etwas dumpfer Garagensound, der einem hier entgegen wummert, dennoch haben die Jungs Groove und zocken sich teils schön verspielt durch diesen coolen Einstand, der in einem Akustikgitarren-Outro endet. “Altar Of Sacrifice” beeindruckt besonders mit seinem tiefen Basslauf und seinem 70er Psychodelic Charme – echt geile Nummer und auch hier steigen in mir Bilder von einem verrauchten Keller und Schlaghosen auf. Die Jungs haben, ob gewollt oder ungewollt, ein echtes Händchen dafür, die Vergangenheit soundtechnisch wieder aufleben zu lassen und schicken einen auf eine echt interessante Entdeckungstour. “Gallows Noose” hat einen geilen schleppenden Mittelteil, der flankiert von einem krassen Gitarrensolo einen einfach mitreißt. Zum viel zu schnellen Abschluss gibt es mit dem Titeltrack ein knapp dreiminütiges Instrumental, dass ziemlich abwechslungsreich ein finales Ausrufezeichen setzt.

Für mich ist es eine willkommene Abwechslung, mal etwas nicht total totproduziertes zu hören. Die drei Argentinier haben einfach Bock und das hört man in jeder Note. Auch wenn ich nicht der große Stoner / Doom Fan bin, werde ich mir die Scheibe sicher nicht zu letzten Mal angehört haben. Ein rundum gelungenes und puristisches Demo.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen