SAINT VITUS – same

Wir sind alle gewarnt, wenn alte Haudegen sich wieder Zusammenfinden und nach vielen Jahren noch einmal ein Studioalbum vorlegen. Sehr oft mangelt es auf diesen an Qualität, doch bei Saint Vitus und dem zurückgekehrten Shouter und Gründungsmitglied Scott Reagers befindet man sich gemessen an den letzten Liveauftritten in hervorragender Verfassung. So kommt es nicht von ungefähr, dass ihr neues Album nicht nur hochklassiges Material beinhaltet, sondern obendrein auch noch inklusive der beliebten, kaputt wirkenden Soli nach ihrer Frühphase klingt. Die Scheibe ist wirklich neu, im Mai 2019 erschienen. Das Gitarrenspiel bleibt dasselbe, aber die Riffs sind mal wieder obererlesen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, packten sie im April diesen Jahres, kurz vor dem Release, ganze sechs von neun Tracks dieser Scheibe mit ins Liveprogramm. Das zügige “Bloodshed” hatten sie schon 2017 mit drin. Davon, dass das sich in allen Tempi abwechselnde “12 Years In The Tomb”, schon vor Veröffentlichung auf Videoclipportalen zu bestaunen, für Drummer Henry ein beeindruckendes Betätigungsfeld darstellt, konnten wir bereits live erleben. Nach dem Slowburner “Hour Glass” folgt mit “City Park” eine Art Intermezzo, bis dir “Last Breath” ganz langsam den Atem raubt. Jenes eineinhalbminütige “Useless” lässt das Album wie die letzten Konzerte ausklingen und ist, man glaubt es kaum, in der Tat ein Überflieger von einem Oberspeedhammer. Tja, was soll man noch lange drum herum schreiben … dieses neue Teil wurde ein Hammeralbum und ganz sicher eines ihrer betsen. Ein Statement, das einer Selbstbetitelung würdig ist. Unmöglich dieses Werk zu ignorieren, Saint Vitus leben, aber sowas von…!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer