SANCTIFYING RITUAL – same

Wer auf trendfreies Gedresche aus der extremeren Abteilung steht, darf sich einmal um Sanctifying Ritual aus Thüringen kümmern, die grad ihr erstes Album raustun. Bei Erzeugung von massig Willkommen-in-der-Hölle-Feeling und entsprechender Attitüde findet sich der Hörer schnell in der Zeit der Achtziger wieder, als man dunklere Extreme auslotete. In einer Tonlage hallt Geröchel aus der Gruft und Wände von dauerzischenden Becken bilden vertrauenswürdige Konstanten. Weil die trockene Riffgitarre keine Dominanzen für sich beansprucht, stehen die knochigen Drums etwas mehr im Fokus. Gitarrist Venomessiah spielt sonst bei Division Speed, wo er auch die einzige Gitarre stellt. Hier bei Sanctifying Ritual fällt bei Lead und Soloarbeiten das Riff weg. Eine Gitarre eben, und es wird nichts gedoppelt. Die doublebasslosen Parts in “Curse Of Evil” grüßen die frühen Sodom und auch sonst weiß man genau, wo man dran ist. Da muss der helle Schrei zu “Carved In Rotten Remains” schon als kleine Überraschung gewertet werden, wie die Akustische zu “Stained With Rotten Blood”. Neun Oldschooltracks warten darauf, geworshipt zu werden. Die Farbgebung des Coverartworks verspricht keinesfalls zu viel. Alles richtig gemacht, weil diese selbstbetitelte definitiv ein Scheibchen zum öfters auflegen geworden ist. Deswegen sofort zugreifen, am besten gleich die Vinylausgabe.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer