SAXON – thunderbolt

So richtig enttäuscht war der Verfasser dieser Zeilen über ein neues Studioalbum der NWOBHM Größe nur einmal und das war 2009, als “Into The Labyrinth” rauskam. Nun ja, der Vorgänger “The Inner Sanctum” aus 2007 war auch zu stark, doch überraschend war das schon, da sie sie noch nie wirklich gepatzt haben und auch live immer eine Bank sind. Und danach war die Welt mit den Alben “Call To Arms”, “Sacrifice” und “Battering Ram” wieder soweit in Ordnung, weil man sie öfters auflegte. Nun erscheint ihr 23. Studioalbum, das titelt so einfach wie markant “Thunderbolt”, wurde in unveränderter Besetzung unter den Fittichen von Andy Sneap eingespielt und bekam wieder ein Artwork von Paul Raymond Gregory. Natürlich starten sie wieder mit einem Intro, dann folgt das Titelstück mit einem klasse Riff. Dabei sieht man schon voraus, wie bei diesem Mitgröler auf ihren nächsten Konzerten die Arme hoch gehen. Im etwas schnelleren “The Secret Of Flight” singt Biff seine eigenen Backings. Ein Song mit dem Namen “Nosferatu” muss auch schauern, also bringen Saxon die Orgel, Chöre und ein schleppendes Tempo, das für das Solo angehoben wird. Überhaupt sind alle Soloarbeiten auf diesem Album nicht von schlechten Eltern; jeder Track besitzt eins. Gleich mit noch so einem Hammerriff kommt die Speeddampframme “They Played Rock ‘n’ Roll” um die Ecke, der Midtempostampfer “Sons Of Odin” mit Geezer Butlers bekanntem “Heaven And Hell” Basslauf und dann lässt das Quintett die Bullets fliegen. Schon der Titel “Sniper” klingt nach einem kompakten und knackigen Uptempobanger, was er unbestritten auch ist. Bislang erschien noch kein Track günstig zum Bierholen gehen, geschweige denn zum Weiterskippen, auch nicht mehr mit “A Wizard’s Tale” und “Speed Merchants” die beiden regulären Albumabschließer. Diese hier vorliegende Version besitzt noch den Bonustrack “Roadie’s Song”, mit einem etwas nach “747” kommenden Lead. Und was ist das jetzt unterm Strich? Das beste Saxonalbum seit zehn Jahren!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer