SCARIFICARE – tilasm

Ohne Umschweife kommen die Portugiesen sofort zu Sache. Dabei lassen sie sich zu jedem der sieben Themen angemessen Zeit und schöpfen es so umfassend aus, dass kein Song unter fünf Minuten läuft. Zwei davon rennen sogar acht Minuten. Die Jungs zocken so flexibel, dass man Episches und Folk darin entdecken kann. Das können mal zarte Saiten in “Wandering Soul” sein, oder entsprechende Ideen im Songwriting, ohne besonderen Wert auf metalfremde Akustikinstrumente zu legen. Weil sonst lassen sie einfach die Macht der alten Black Metal Schule sich entfalten. Sicher nicht jedermanns Sache werden die Vocals sein, wenn sie von Growls zu hellerem Gebrüll umswitchen, wie schon im Opener “Crystal Skull”. Ein paar klare Vocals in tieferen Tonlagen gehen jedoch als okay durch. Ganz im Gegensatz zu den sterilen Lettern auf dem Cover. Es muss ja nicht immer bis zur Unkenntlichkeit verschnörkelt sein, aber ‘Arial einfach’ wird ihrem Sound nicht gerecht. Denn im Vordergrund stehen immer fett die Riffs, und das macht das dritte Album auch aus. Auf jeden Fall wird das live Laune machen, bekommt man die Gelegenheit, die Jungs zu sehen. Da würden wir hingehen!

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer