SE LUSIFERIN KANNEL – valtakunta

Das Coverartwork sieht schon mal nicht nach Leben aus. Bis die Mucke endlich losgeht, zieht sich ein sehr leiser Start mit plötzlich auftretenden Orchesterschüben der pompösen Art etwas in die Länge. Na ja, die Finnen haben ja allein schon im ersten Track über sechzehn Minuten Zeit, auf den Punkt zu kommen. Doch darum geht es hier gar nicht. Wie häufig in blackmetallischen Bereichen werden die Personalien der Bandmitglieder verschleiert. Unter der Rubrik ‚Mitglieder der Band‘ sagt ihre Facebookseite, dass die Kunst als Beziehung zwischen dem Werk und dem wahrnehmenden Individuum verstanden werden sollte. Okay, das hätte man auch geschafft, wenn die Musiker vorgestellt worden wären, denn die siebenundsechzig Minuten nehmen den Hörer unweigerlich mit. Was soll’s, spielen wir halt aus Respekt vor der Sache mit. Die angesprochenen Orchestertöne sind teils mit hintergründigen Tenören in allen vier ineinander übergehenden Tracks für die Atmosphären zuständig, doch damit noch nicht genug. Kleine Synthieideen greifen unterstützend mit zu. Das gibt wie im bereits erwähnten Opener zwar etwas Science Fiction Flair, stört aber wahrscheinlich nur die Die-Hard Fraktion. Denn sonst kann man den Frostbiss schon spüren, zumal die alte Schule definitiv die Grundlage für das dichte und hochgepegelte Gesamtkunstwerk bildet. Der Titel dieses Debütalbums heißt ins Deutsche übersetzt Königreich, und das wird diese Platte auch für nicht wenige Hörer sein. Das Teil erschien bereits 2017 in Eigenproduktion, jetzt noch einmal bei Signal Rex.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer