SEKTARISM – la mort de l’infidele

Schon ziemlich weit hinter bereits gesprengten Grenzen toben sich Sektarism musikalisch aus, natürlich ohne sich an irgendwelche Gesetzmäßigkeiten von Vers und Strophen zu halten. Nun gibt es im Doom sowas eh nicht, was der recht eigenwilligen Band galant in die Karten spielt. Ausgekommen wird auf ihrem zweiten Album mit nur drei Tracks, die aber epische zwölf, zwanzig und dreißig Minuten in die Waagschale werfen. Es klingt knochig, kauzig und rüpelhaft. Die Band stammt aus Toulouse und daher überrascht es nicht, dass die gerufenen, fluchenden, die Welt anprangernden Vocals französisch sind. Wenn das widerspenstige Zeug erstmal auf Touren kommt und sich die ganze Wucht entfaltet, steigert sich das Glücksgefühl des Konsumenten. Egal wie laut und in welchem Tempo gerade gezockt wird, den knarzenden Bass hört man immer heraus. Sehr dominant auch die Drums, die in der letzten halben Stunde von „Conscience, Revolte, Perte Du Moi“ bloß auf eine Trommel reduziert sind, die sich mit einem Rhythmus durch den Song zieht. Und an dieser Stelle sei sofort angemerkt, neben dem im Pfeffer liegenden Hasen, das mit dem Ziehen darf wörtlich genommen werden. Denn wer nicht auf solches Material steht, wird keinen ganzen Durchlauf der Scheibe am Stück schaffen.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:ZANJEER ZANI PRODUCTIONS
VÖ-Datum:19.05.2017
Running Time:62:35
Format:CD

Erhältlich bei:
Amazon | Idiots Records