SENTRY – same

Aus der Asche von Manilla Road steigen nun fast sechs Jahre nach dem plötzlichen Tod von Mark “The Shark” Shelton nach einem Auftritt auf dem Headbangers Open Air, Sentry empor. Die verbliebenen Manilla Road Musiker – Bryan Patrick (v), Phil Ross (b) und Andreas “Neudi” Neuderth (d), verstärkt durch Gitarrist Kali Coldsmith (u.a. Abandoned, Masters Of Disguise, Roxxcalibur), liefern nun das gleichnamige Debütalbum ab, welches für wahr eines der ersten echten Highlights des noch jungen Metaljahres darstellt. Zum Glück legte das Quartett den Namen Manilla Road ehrwürdig zur Seite und startet nun unter Sentry entsprechend neu. Und wie! Wenn ich mir – zu Zeiten, in denen mich die Veröffentlichungen von Candlemass nicht mehr wirklich kitzeln können – ein Album in der Schnittmenge von Manilla Road und Candlemass hätte wünschen dürfen, das vorliegende Sentry-Debüt wäre nahe dran an meinem Wunschalbum. Der düstere Opener “Dark Matter” brilliert sowohl durch Eingängigkeit wie auch durch tolle Rhythmus und Tempiwechsel. Das anschließende, cool gesteigerte “The Haunting”, entwickelt sich zu einem echten Headbanger, währenddem das von einer Basslinie eingeläuteten “Heavensent” den Geist von Mark wieder würdig zum Leben erweckt. Mit “Valkyries (Raise The Hammer)” folgt mein klarer Favorit auf dem Album und vielleicht der härteste Track auf dem Album. Die eher aggressiven Vocals und der eingängige Refrain machen diesen Song zu einem ausgezeichneten Livetrack. Das durch Klavierkläge eingeleitete “Awakening” entwickelt sich zu einem mit Blastbeats unterlegten Nackenbrecher. Eine geniale, abwechslungsreiche Nummer, die mir mit jedem Durchlauf besser gefällt. Mit “Black Candles” liefert man einen Song ab, den ich mir heutzutage gerne von Candlemass wünschen würde. Brillant! So muss Doom Metal klingen. Das anschließende, auf tollen Akustikgitarren basierende “Raven’s Night” steigert sich in typischer US Metal Manier zu einem eingängigen Headbanger. Das abschließende, langsame, düstere und traurige “Funeral” dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod von Mark thematisieren. Ein Song, der unter die Haut geht. Das ausgezeichnete Candlemass Cover “Incarnation Of Evil” (vom “Ancient Dreams” Album (1988)) veredelt dieses tolle Album als CD Bonustrack. Hier nähern sich Sentry dem Original bis auf wenige Millimeter. Sollte Mark Shelton von dort, wo er nun verweilen mag, auf das Schaffen seiner ehemaligen Bandkollegen schauen, dürfte er dies mit Stolz erfüllter Brust tun, denn Sentry führen sein Vermächtnis in Würde und mit viel musikalischer Qualität fort!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann