SEPULCROS – vazio

Zu allererst fällt mal das dunkelfarbige Coverartwork von Mariusz Lewandowski
auf, das für die Mucke Werbung macht, bis man sich kurzentschlossen dafür interessiert. Nachdem beängstigende Geräusche aus dem Untergrund ihren Durchlauf hatten, breitet sich roher Todesdoom aus. Schnell bilden sich Atmosphären, die sich in ihrer Intensität noch steigern. Nach jeder Zeile verhallen röhrige Growls im Dunklen und jedes Becken klatscht wie eine Ohrfeige. Trotz aller Stimmungen und vorgestellten Dunkelbildern bemerkt man hier noch, dass hier eine zusammenspielende Metalband aktiv ist und langsam voran treibt. Auf den grober gepflügten Strecken käme man eh nicht schneller voran. Jedenfalls nicht, ohne durchgeschüttelt zu werden. Das passiert nämlich bei plötzlichen Wutanfällen wie im Titelstück, an denen auch Black Metaller Gefallen finden könnten. Mitten in “Marcha Funebre” bollert es lost wie ein einstürzendes Geisterhaus. Keine Kinder von Traurigkeit, diese Portugiesen, sondern eher von ausartender Dramaturgie. Wer drauf steht, und das sollten nicht wenige Undergrounder sein, der greife sich das Teil in einer edleren Haptik ab, denn es wird als hölzerne Tape- oder Vinylbox erhältlich sein.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer