SHAARK – deathonation

Heute begeben wir uns mal in den Osten, genauer gesagt nach Tschechien. Das Land hat gerade in den 90ern etliche umtriebige Death Metal Bands hervorgebracht, die auch oft den Weg auf westliche Bühnen gefunden haben. Krabathor sind davon wohl eine der bekanntesten. Die damaligen Gitarristen Martin Mikulec und Tieftöner Radek Kutil waren 1991 wohl etwas unterfordert und haben sich mit Shaark dem Thrash Metal hingegeben. Komplettiert hat das Line-up der Fellmasseur Zdeněk Pradlovský und Gitarrist Ales Nejezchleba, die beide bereits bei Master und Death Strike tätig waren. Fronter Miroslav Ulehla verleiht Shaark seit fast 30 Jahren seine markante Stimme. Der Fünfer hat in seiner Laufbahn vier Alben und genauso viele Demos veröffentlicht. Mit Deathonation melden sich Shaark nach vierzehn Jahren zurück auf der Bildfläche.

Nach einem düsteren, anderthalbminütigen Intro geht das Geballer in Form von “Union Of Pain” los. Leichte Sepultura Anleihen kommen mir in den Kopf. Wow, das geht mal gut nach vorne. Man hört die Death Metal Wurzeln an einigen Ecken deutlich heraus, was Shaark einen mächtigen Wums verleiht. Rhythmische Nackenbrecherparts wechseln sich mit Gitarrensoli und Blastbeatstrecken ab. Songs können die Jungs auf jeden Fall schreiben und langweilig wird es hier nicht. Das wird auch beim Percussion-Intro von “Corruption” deutlich. Dabei drückt der Chorusgesang mächtig ins Gesicht. Beim Titeltrack bewegt sich der Kopf automatisch im Takt vor und zurück und entpuppt sich schnell als coole Walze. Der Folgesong “Trapped In The Net Part I” klingt etwas moderner, was ihnen aber gut zu Gesicht steht. Besonders das Schleppende Intro vom Part II des Songs ist eine interessante Abwechslung. Der Track fällt durch seine anfänglich gedrosselte Geschwindigkeit schon etwas aus dem Rahmen. Dass das Tempo zum Ende hin noch angezogen wird, verleiht dem Track dann wieder den typischen Shaark-Touch. Als Bonustrack gibt es eine Interpretation des Klassikers “Speed King”, an dem sich sicherlich die Geister scheiden werden. Für mich eine gelungene Version, für Die-Hard Purple Fans sicher ein Frevel.

Dennoch haben Shaark auf ihrem rund zweiundvierzigminütigen Comebackalbum gezeigt, dass sie es bis heute drauf haben und klasse Songs schreiben können. Mit viel Energie und coolen Ideen serviert das Quintett eine brachiale Thrash Metal Schlachtplatte.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen