SIN STARLETT

Basel (CH), Sudhus, 03.02.2024


So schnell geht das, auf einmal sind wieder zehn Jahre um. Zuletzt haben wir unseren Schweizer Kumpel Steph zu seinem vierzigsten Geburtstag besucht, wie die Zeit verfliegt. Diesmal sind seine Kumpels Elias, Christoph, Eli, Reno und Jacques bewaffnet am Start und haben zu Ehren des Geburtstagskindes seine gewünschte Setlist einstudiert. Kann man zum Fünfzigsten auch mal machen, und so performen Sin Starlett auf der kleinen Bühne des Sudhus gleich „Beholders Of The Claw“ als Eröffner, dass mit dem folgenden Upspeedmetal vor der Bühne gleich die Post abgeht. Jetzt kennen einige Gäste von Auswärts die Lokalmatadoren noch nicht. Daher sollen sie mal an den Shirts erklärt werden, die sie grad tragen: Kryptos, Armored Saint, Vicious Rumors und Triumph. Und das Schöne bei Sin Starlet ist, es gibt keine Strecken. Bei der Säge und den Tempi knallt es einfach immer. Das weiß natürlich auch der um Mitternacht die Alterszahl wechseln werdende Gastgeber bei der Auswahl der Songs, welche sich durch die ganze Schaffensphase der Band inklusive aller vier Alben erstreckt. Shouter Eli, ein absolutes Energiebündel in Streifenhosen, stimmt Stephan-Chöre in der Melodie des gerade gespielten Titels „To The Powerline“ an, die natürlich gerne angenommen werden. Sympathisch für die tight Aufspielenden, durch spontane Aktionen mit den Gästen zu glänzen.

Gegen Ende des regulären Sets steht natürlich noch wie an sich immer „Winds Of Fury“ an und Kumpel Mario merkt an, dass er den vom Raclettekäse auch hatte. Soll sein, schließlich sind wir in Hel (l) vetia. Jetzt dürfte bei keinem der geladenen Gäste unbekannt sein, welche Band seine absoluten Faves sind, neben Sin Starlett natürlich. Das konnte auch jeder an seiner reinen Running Wild Kutte sehen, welche an seinem heutigen Ehrentag ihre Ersttragung erfährt. Es wurde von den Starletten im Vorfeld schon mal der Running Wild Song „Walpurgis Night“ von der 1984er EP „Victim Of States Power“ einstudiert, denn es war bekannt, dass ex-Running Wild Gitarrist Preacher unter den Gästen sein wird. Als es dann kurz gegen Ende des Sets soweit war, ließ er sich auch nicht zweimal bitten, übernahm die Flying-V von Gitarrist Reno und ließ sie nach seiner Ansage und Dankesworten erstmal für ein krachiges Solo bluten. Der nahezu fehlerfrei gejammte Frühsong der Wildrennenden, in dem Reno und Steph zusammen die Vocals shouteten, sorgte selbstredend für ordentlich Bewegung vor der Bühne. Der Preacher zeigte sich als absolute Rampensau, poste mit jedem der Band auf der Bühne und gefühlt auch mit jedem im Publikum. Das war das absolute Highlight des Abends, da verkamen das AC/DC Cover „Live Wire“ und das Kiss-Tribute „Deuce“ trotz ihrer grandiosen Wahl schon fast zur Nebensache. Das Konzert hatte es in sich und dürfte auch wegen seiner Dauer von deutlich über zwei Stunden so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Wir bedanken uns bei Steph und machen uns in den nächsten Stunden noch zu reinmetallischer Konservenmusik locker, was für ein grandioser Abend! Mal sehen, wie das abläuft, wenn der Mainman des heutigen Abends sechzig wird ….

Autor & Pics: Joxe Schaefer