SIN STARLETT – solid source of steel

Nach dem in Eigenregie veröffentlichten Album “Call To The Punisher” (2008), und den beiden bei Emanes Metal Records veröffentlichten Longplayern “Throat Attack” (2012) und “Digital Overload” (2016), stellt das nun bei Metalizer Records erschienene “Solid Source Of Steel” den vierten Erguss der Streitgenossen zu Luzern dar. Neben den Labelwechseln hat sich auch das Personalkarusell im Hause Starlett wieder einmal gedreht. Gründungsmitglied Jan Horath (Gitarre) hat die Band nach dreizehn Jahren verlassen, so dass nun mit Frontfräse Elias „Spandex“ Felber und Saitenhexer Reno Meier (Gitarre) nur noch zwei Urmitglieder mit an Bord sind. Auch am Bass fand von Lukas „Luki“ Marti zu Christoph Widmer ein Wechsel statt, welcher allerdings bereits kurz nach der Veröffentlichung von „Digital Overload“ vollzogen wurde.

Der Qualität der Musik haben die Neubesetzungen aber keinen Abbruch getan, sondern sich positiv auf den Gesamteindruck ausgewirkt. Im Gegensatz zum sehr direkten und teils sehr Priest-lastigen „Digital Overload“ kommt „Solid Source Of Steel“ wieder deutlich kauziger und NWoBHM-mäßig daher und geht damit wieder zurück zu den Wurzeln der Band. Gewisse Kompositionen (z.B. „Rule Or Obey“ oder „Blessed By The Shot“) erinnern mich teils stark an die Ergüsse auf „Call To The Punisher“ und dröhnen variabel, teils gar etwas verspielt aus den Boxen. Durch die Hinzunahme von Jack Tytan an der Leadklampfe sind auch die Leadparts ausgereifter (siehe „Rule Or Obey“, „Straight And Ready“, „Streetlight Domino“ oder das Titelstück) geworden, was dem Gesamtprodukt nochmals professionellere Strukturen verleiht. Mit „Streetlight Domino“ ist auch ein typischer Headbanger à la Sin Starlett vertreten, der sicherlich live gut funktionieren wird. Bei „Waves Of Hamartia“ legt man tempomäßig dann noch eine Schippe obendrauf und das von AC/DC angehauchte „Struck Down“ ist ein echter Mitgrölstampfer geworden, wiederum eine gute Livenummer.

Alles in allem ein starkes, abwechslungsreiches und musikalisch hochstehendes Album, welches die eingeschlagene Richtung der Band sehr konsequent und eigenständig fortsetzt. Aufgrund der Qualität der Songs wird das Album dem Metal Underground nachhaltig Spuren hinterlassen. Acht Kompositionen, die man sich immer wieder gerne reinzieht und die keinen Anhänger der Band enttäuschen werden. Ich wage zu prophezeien, dass dieses tolle Album das Quintett ein paar Schritte in ihrer Laufbahn weiter bringen wird und eventuell auch mal eine größere Festivalbühne besteigen lassen könnte. Verdient wäre es allemal. All in for Metal!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann