SKELETHAL – within corrosive continuums

Warum ich bei dem Namen Skelethal eine Thrash Band vor Augen habe, weiß ich absolut nicht. Jedenfalls handelt es sich bei diesem Quartett aus Lille, Frankreich, um eine Death Metal Band. Die Jungs haben mittlerweile zwölf Jahre auf dem Buckel und sich dem oldschool Death Metal verschrieben. Eine recht typische Discography mit Demos, Splits und EPs finden wir bei einem Blick ins Metal Archiv. Das aktuelle Werk „Within Corrosive Continuums“ ist bereits das dritte Full-Length der Franzosen. Eingeläutet wird das rund vierzigminütige Teil mit dem Intro „Creation?“, das schon mal ziemlich schwedisch angehaucht aus den Lautsprechern quillt. Dieser Eindruck zieht sich auch über die ersten Tracks des sieben Songs umfassenden Rundlings weiter fort. Im überwiegenden Teil sind die Songs im Midtempo gehalten, gelegentlich wird das Tempo mal etwas angezogen, aber ein erstes Aufhorchen kommt bei mir erst bei „Eyes Sewn Mouth Full“, der mit punkigen Post-Metal Elementen a la Karloff aufwartet. Hmm, sehr cool gemacht und diese Strecken fügen sich echt toll in das Gesamtkonzept des Songs ein. Die nächste Überraschung folgt auf dem Fuße, nämlich direkt im Anschluss in Form eines kurzen sphärischen Intermezzos in „Upon The Immemorial Ziggurat“. Auch wieder echt interessant und ne klasse, unerwartete Abwechslung. Das ist auch das Stichwort zum abschließenden Titeltrack. Hier frickeln sich Skelethal durch ein knapp dreizehnminütiges Instrumental, das alle Facetten bedient. Von Prog über sphärische Parts, die für das nachfolgende Blastgeballer dienen, ist hier so ziemlich alles zu finden, was das Death Metal Herz erfreut. Skelethals neuestes Werk hat mich echt überrascht. Gerechnet hatte ich mit einem 08/15 Death Metal Album, was soundtechnisch den Stockholm-Style huldigt. Doch die Franzosen haben es durch das Einbetten von vielschichtigen Soundelementen geschafft, „Within Corrosive Continuums“ zu etwas Besonderem zu machen, mit dem man sich intensiv beschäftigen muss. Tolles und abwechslungsreiches Album, wo jeder OSDM Fan mal rein hören sollte.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen