SKEPTICISM – stormcrowfleet

Wenn man anfänglich noch glaubt, Synthies unterstützen hier die Gitarrenarbeiten, muss man irgendwann feststellen, dass die Tasteninstrumente die Alleinherrschaft haben. Stellenweise gibt es gar keine Saiten, sondern nur Synthies und Pauken. Der Metaller mag es, wenn die Klampfe haufenweise Riffs abschüttelt. Die Reaktion auf aneinandergereihte Akkorde von der Elektronik könnte jedoch anders ausfallen. Als Tiamat Anfang der Neunziger Keyboards einsetzten, gab es einen Aufschrei im Death Metal, allerdings war ihr 1994er “Wildhoney” Album kein schlechtes, das gilt auch heute noch. Aber auf Riffs von Gitarren komplett zu verzichten, oder sie bloß zeitgleich mit den Tasten anschlagen zu lassen, ist eine völlig andere Hausnummer. Nun passiert aber eben genau das auf “Stormcrowfleet”, wenn auch nicht überall. Und ziemlich genau aus dieser Zeit stammt dieses Album, denn es erschien 1995 damals bei Red Stream Inc. Auch Skepticism veröffentlichten danach wie Johan Edlund und Co. noch eine Reihe von Alben, aber verglichen mit ihren Neunzigerwerken geben die Finnen sich noch doomiger und die uncleanen Vocals röhren leiser, wirken damit umso garstiger. Damals waren Albumlängen von einer Stunde üblich. Wer also sie Spannung in diesen Sounds vermisst, braucht Durchhaltevermögen.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer