SKULL FIST – way of the road

Zu Skull Fist fallen mir viele coole Erinnerungen ein: Zwei Kilo Frikadellen braten und dazu “Head Of The Pack” hören, Die “Chasing The Dream”, die ich in einem Laden schon drei Wochen vor Veröffentlichung kaufen konnte (warum weiß ich bis heute nicht…), eines der intensivsten Konzerte im Bambi Galore mit ihren Landsleuten Striker… diese Liste könnte ich noch beliebig über eine ganze A4 Seite erweitern.

Zuletzt hatte Fronter und Mastermind Zach doch starke Probleme mit seiner Stimme. Also bin ich doch schon etwas neugierig, was 2018 neues auf uns zukommt. Zum ersten Mal gibt es kein gezeichnetes Science Fiction Cover, sondern ein Bandfoto vor ihrem Tourbus auf dem Cover. Was zwar wie die Faust aufs Auge zu dem Albumtitel “Way Of The Road” passt, aber doch gewöhnungsbedürftig ist. Seit der letzten Striker Scheibe, die für mich ein Totalausfall ist, muss man ja auf alles gefasst sein – leider.

“You Belong To Me” klingt fast wie ein Liebesliedtitel, doch schnell wird man eines Besseren belehrt. Typische Skull Fist Gitarrenläufe treiben den Song ordentlich voran. Auch Zach scheint seine Stimmbänder im Griff zu haben und die Pause hat sich dahingehend auf jeden Fall gelohnt. Was auffällt, ist der fehlende Druck und Drive. So geht es leider auch im nächsten Song “No More Running” weiter. Sehr ruhig und energiearm kommt der Song daher. Ruhig ist ja kein Problem – für mich ist “Bad For Good” einer der besten Songs der Band, aber hier fehlt es für mich an Vielem. Als wenn die Jungs mich gehört hätten, geht es mit “I Am A Slave” geschwindigkeitstechnisch ohne Blinker auf die Überholspur. Dem Song geht aber auch auf halber Strecke die Puste und der Band die Ideen aus. “Witch Hunt” ist auch wieder ein ruhiger und schön schleppender Song, der aber zu überzeugen weiß. Hier sind die Ideen, die bei dem vorherigen Song fehlten, eingeflossen – aber alle auf einmal. Dennoch ein cooler Track. Weiter geht es mit dem Albumtitel. Hier besticht auch wieder der Ideenmangel, echt schade. Wie es weiter geht, könnt ihr euch wohl langsam selber zusammen reimen. Lichtblick für mich ist der vorletzte Song “Don’t Cross Me”, der noch einmal Fahrt aufnimmt und coole Gitarrenparts hervorbringt. Der Abschluss “Stay True” ist eine nette Halbballade, die aber mich zumindest nochmal überzeugen kann. Besonders der Chorus im Refrain ist fast schon episch.

Tja, was bleibt am Ende hängen? Dieses Mal nicht viel und bis auf den Rausschmeißer auch kein einziger Song. Es fehlt an Druck, Energie und den Skull Fist typischen Riffings, die in der Vergangenheit gerade das Besondere ausmachten. Auch nach dem dritten Durchlauf bin ich von “Way Of The Road” nicht überzeugt und so gibt es von mir nett gemeinte sieben Punkte.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen