SLANDER – resolution defiance

Aus den Midlands kommen Slander, deren Logo schon nach nichts anderem als oldschool Heavy Metal aussieht. Na klar fühlt man sich bei diesem britischen Fünfer im klassischen Line-up mit zwei Gitarren voll in der NWOBHM, nur wähnen  irgendwelche lustigen Vögel die Band auch als der Bewegung zugehörig, obwohl sie sich erst 1990 gründeten. Unabhängig davon stehen sie bei Freunden der unverfälschten Spielart, von allen Bands auf diesem Planeten mit diesem Namen, ganz oben auf der Liste. Und mehr noch, wer beim Opener “Lazarus/Backs Against The Wall” (Intro wird selbst gespielt, nicht eingespielt) schon wegen des Riffs keine zappelnden Gliedmaßen verzeichnet, muss wahrscheinlich taub sein. Erst das Titelstück schaltet einen Gang runter auf Midtempo, bohrt sich so stampfend und groovend ins Hirn. Wie erwartet nimmt “Take You Down” danach wieder Fahrt auf und statuiert in einem langen Solo ihr Faible für Doppelläufigkeiten. Bei der glatten und voluminösen Singstimme von Stonefist Gitarrist Martin Moffwood, hier bei Slander ‘nur’ Sänger, kann man sich sehr gut vorstellen, dass sie mal erfolgreich Iron Maidens “Hallowed Be Thy Name” gecovert haben, so geschehen mit fünf weiteren Covern auf ihrer 2012er EP “Get ’em Slandered”. Die Produktion ist eh schon ziemlich klar, modern und entsprechend druckvoll, nur der frische und knackige Drumsound von Andy Edwards muss extra erwähnt werden, der reichlich Spaß bereitet. Mit diesen acht Tracks sind Slander eine Bereicherung im Plattenregal, die man besser griffbereit daraus hervorschauend aufbewahrt.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer