SLAUGHTER MESSIAH – cursed to the pyre

Bei der Vergabe dieser Scheibe war ich meinem Freund und Kollegen Janosch nur eine Nasenlänge voraus. Somit habe ich also die ehrenvolle Aufgabe, dieses Review zu Slaughter Messiahs Debüt zu schreiben.

Aber von Anfang an: Dieses belgische, infernale Quartett macht bereits seit 2008 die Undergroundszene mit ihrer Mischung aus Black / Death / Thrash Metal unsicher. Bis vor wenigen Jahren war diese Band für mich unbekannt, bis ich durch bereits eingangs erwähnten Janosch auf einem unserer legendären England Trips mit Chef Joxe einen John Berry kennenlernte, der sich als Drummer dieser Band herausstellte. Seitdem verfolge ich den Werdegang von Slaughter Messiah natürlich und konnte mich sogar im vorletzten Jahr von den Livequalitäten auf dem Der Detze Rockt Festival überzeugen. Seit ihrer Gründung haben die Belgier bereits zwei Demos und drei EPs an Veröffentlichungen vorzuweisen. Die letzte Expanded Play ist auch schon wieder fast vier Jahre her und nun ist es also endlich an der Zeit, das langersehnte Debüt auf den Markt zu bringen.

Das gute Stück hört auf den martialischen Namen „Cursed To The Pyre“ und um es vorweg zu nehmen – so klingt es auch. Acht Stücke sind hier mit einer Gesamtlaufzeit von rund zweiundvierzig höllischen Minuten für die Nachwelt festgehalten.

„From The Tomb Into The Void“ heißt der Opener, der nach einem halbminütigen stimmungsvollen Intro mit einem  hasserfüllten Schrei und ordentlich Auf-Die-Fresse Geknüppel Fahrt aufnimmt. Sofort fällt auf, dass die Jungs sich im Vergleich zu ihren Erstlingswerken mächtig gesteigert haben. Die Rohheit und der Drive sind geblieben, aber das Ganze klingt abwechslungsreich und ziemlich druckvoll. Clevere Tempowechsel, hier mal ein Solo und über allem thront der auch mal an die Schmerzgrenze hoch gehende Gesang von Fronter Lord Sabathan. Schon nach dem ersten Track ist das Suchtpotential auf dem aufsteigenden Ast. Auch der ein oder andere Sample verstärkt das Feeling, wie im Track  „Mutilated By Depth“ beispielsweise. Keifend und reudig mit einem ordentlichen Schuss Geschwindigkeit geht es mit „Pouring Chaos“ weiter. Immer wieder überraschende Wechsel der Geschwindigkeit machen „Cursed To The Pyre“ zu einem kurzweiligen Erlebnis, wobei auch treibende Midtempo Bangparts nicht zu kurz kommen. Slaughter Messiah klingen auf ihrem Debüt immer noch aggressiv und roh, aber irgendwie erwachsener und zielstrebiger als je zuvor.

Diese Scheibe macht einfach mächtig Spaß (wenn man so etwas im Black Metal überhaupt sagen darf) und hält einiges an Überraschungen parat. In Sachen Extreme Metal für mich ein echtes Highlight zum Anfang des Jahres. Hört euch alleine mal „Hideous Afflicition“ an – was da für Liebe zum Detail drin steckt. Für mich übrigens das beste Stück der Scheibe. Alle Daumen hoch für diese geile Scheibe, Cheers! All hail the black hordes!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen