SOJOURNER – the shadowed road

Es nimmt immer mehr zu, dass sich ‘Bands’ ihr Material nicht mehr zusammen im Proberaum erarbeiten, wie das früher üblich war. Das Internet macht es offensichtlich möglich, dass sich eine Zusammenkunft wie Sojourner, deren Members aus Neuseeland und Schweden stammen, gemeinsam Musik machen können. Ein Patchwork-Bandfoto deutet auch darauf hin, dass sich die Members noch nie gegenüberstanden. Nun geht es nicht in erster Linie darum, das Patchwork auch in der Musik zu erkennen, zumal Sojourner auf ihrem zweiten Longplayer nach dem Debütalbum “Empires Of Ash” schon recht kompakt wirken. Sie bewegen sich stilistisch auf den Wegen von epischem bittersüßen und atmosphärischen Black Metal, ohne großen Wert auf das Eisige oder das Krachige zu legen. Es zeichnet sich eine akustische Gitarre zu “Titan” nicht allein dafür verantwortlich, dass von den Härtegraden her auch Powermetal und Folk passen würden. Uncleaner Gesang ist die gewaltigste Zutat und steht weit im Vordergrund. Dieser bekommt jedoch von Gitarristin Chloe und ihrer sanften Stimme reichlich Unterstützung aus dem Hintergrund. Die Gitarren sind tief, braten aber nicht und legen zusammen mit lieblichen Tasten und einer weich klingenden Flöte (nicht etwa weiche Flöte, heute ist Weltfrauentag!) viel Wert auf Melodien. “The Shadowed Road” hat positive Ausstrahlung und vermittelt über sieben Songs, von denen keiner unter fünf Minuten rennt, Wärme und Liebe. Gemastert wurde von Dan Swanö im Unisound AB in Schweden.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer