SOULDRINKER – war is coming

Wer Souldrinker nicht kennt, denkt vermutlich bei einer female fronted Metalband erst einmal an harmonischen Symphonic Metal mit einer wünderschönen Engelsstimme am Mikrophon. Nun, kalt! Ganz kalt! Hier erwartet euch die Faust des Melodic Metals mit einer außergewöhnlichen Rockröhre. Die Band, bestehend aus den drei ehemaligen Members von Watch Me Bleed, Gitarrist Markus Pohl (Mystic Prophecy), Basser Chris Rodens, Schlagzeuger Steffen Theurer (ex-Downspirit) und der Frontfrau Iris Boanta (She’s Got Balls, Nasty Punch), fackelt nicht lang. Bei Souldrinker geht es gleich zur Sache. Nachdem das Quartett sich durch viele, viele Liveauftritte einen Namen in der Szene gemacht hat, brachten sie 2014 ihre EP „Semper Fidelis II“ heraus und präsentieren nun ihr lang ersehntes, erstes Studioalbum „War Is Coming“. Los geht es mit dem Opener „Let The King Bleed“, den sich der „Hang Men Clan“ auch gleich als Video herausgepickt hat. Gute Entscheidung! Ein echt starker Song, der Bock auf mehr macht. Höchstmotiviert, mit verspielten Riffs und drückendem Groove, geht es weiter mit der Hymne „Souldrinker“. Anschließend zeigen sich Souldrinker von ihrer ruhigeren Seite, aber keine Angst, zu ruhig wird es bei „Promised Land“ nicht. Souldrinker definieren „ruhig“ etwas anders, soviel sei gesagt. Auch „To The Tick“ schlägt in eine ähnliche Richtung. Ich würde fast behaupten, der Song besitzt teils progressive Elemente, interessante Breaks und Tempowechsel. Der ein oder andere unter euch wird diesen Song bereits in der Vorabversion schon live erlebt haben. Als wenn das noch nicht genug wäre, haben die gewieften Vier doch glatt noch einen 1A-Kiss-Moment („Rock And Roll All Night“) ins Gitarrensolo gebastelt. Über die musikalische Dampfwalze „Take My Pain“ kommen wir zu den bellenden Riffs von „Like Rain“ hinzu einer weiteren Hymne namens „Raise The Flag“, den die Band ebenfalls in der Vergangenheit schon live antestete. Auch „Fire Raiser“ und „Voices“ sind keinesfalls von schlechten Eltern. Nach neuen scharfen Kugeln kommen wir mit „Final Stand“ langsam zum Ende dieses erfolgreichen Silberlings. Für die ersten Longplayer ist das ein ordentlicher Start und Iris Boanta hat sich damit alle Male mehr verdient, als eine große Tüte Hustenbonbons. Da kann man nur gratulieren und gespannt in die Zukunft schauen. Chapeau!

Wertung: 9/10
Autor: Denise Schokolowski