SPEED QUEEN – king of the road (EP)

Ja sicheeeeer! Obertempo, ein Panikriff und sofort ein Lead drüber, so muss eine Highspeed Platte anfangen, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn. Damit sind nicht nur die geografischen Anrainer zu Belgien gemeint, wo dieser Fünfer herkommt. Woher auch die extremer und dichter wirkenden Evil Invaders stammen, die in diesem Falle aber nicht als Soundalikes genannt werden sollten, denn hier bewegt man sich näher an der NWOBHM. Welcher Speed Metaller bei dieser aufstrebenden Band nicht Schmerzen im Nacken bekommt, muss taub sein. In etwas über zwanzig Minuten wird hier ein ausgewogenes Verhältnis von Melodie, Druck und Arschtritt geliefert, mit einer anständigen Sing- und Brüllstimme von Sänger Thomas Kenis versehen. Was noch eine ziemliche Kunst zu sein scheint, ist es Freude daran zu haben, nur wenige Passagen mit Doublebassfeuer zu versehen. Das knallt nämlich schon so ganz gut, mehr davon würde den aufgeräumten Sound zerschießen. Wenn bei den Finnen von Ranger permanent ein Backstein auf dem Gaspedal liegt, die Schweden von Enforcer vor lauter Vollgas schon ungestüm werden und die gerade emporschießenden Vulture das pure Chaos sind, spielen diese Belgier klassischen Heavy Metal strukturierter und auf Tempo, ohne sich dabei zu überschlagen. Und es ist darüber hinaus definitiv Speed Metal, denn keiner der sechs Songs, die vier vom 2015er Demo “Live Hard” sind dabei, stinkt tempotechnisch ab, auch nicht das langsamer beginnende Titelstück. Diese EP besitzt noch ein aussagestarkes Anthem, live sicher der Mitgröler, und muss als super Einstand gewertet werden. Also der blaue Capri ist der “King Of The Road” und die sich davor die Haare macht die Speed Queen? Kann sein, oder aber die nächsten Speed Metaller, die ihr auf dem Zettel haben solltet!

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:EIGENPRODUKTION
VÖ-Datum:02.04.2017
Running Time:22:23
Format:digital

Erhältlich bei:
Amazon | Idiots Records