SPHINX – deathstroke

Böse und gefährlich … das waren die Attribute der guten alten Zeit. Dass diese Schlagwörter nicht nur leere Phrasen sind, stellen Sphinx mit ihrem Debütalbum „Deathstroke“ auf eindrucksvolle Art unter Beweis. Die Band gründete sich 2016 und war seitdem emsig bei der Sache. Mit vier Demos („Deadly Speed“, „Pounding Death“, „Sodom & Gomorrah“, „Speed Metal Power Attack“) und zwei Livemitschnitten („Warsaw Burning“, „Live Without BrainZ“) kann das Trio bereits einiges vorweisen. Nach einem gediegenen Intro donnern die zehn Titel (gut, „Siegfriedline“ mal ausgenommen) durch die Lauschlappen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Eine gute halbe Stunde Feuer und Bewegung vom Allerfeinsten. „Ruthless Power“ ist eine geballte Macht an Geschwindigkeit und Aggressivität. Wer denkt, der erste Song ist schon am Limit, sieht sich in Folge eines Besseren belehrt. Der Titeltrack „Deathstroke“ zieht die Zügel nochmal kräftig an. Unverändert harder faster geht’s auch mit „Virgin Till Death“ in die dritte Runde. Bereits nach einem Drittel der Songs steht eins fest: für Sphinx zählt nur Vollgas und Songs hart wie Kruppstahl. Auch die Stücke „Deadly Speed“ und „Exterminator“ gönnen kein Erbarmen. Gefühlt legt die Truppe bei jedem Stück nochmal ne Schippe drauf. Leck mich am Arsch … was macht das Spaß. Wenn man auf „Deathstroke“ von einem langsamerem Titel sprechen kann, dann von „Pounding Death“… zumindest ne gute Minute lang. Hahaha. Über „Massacre Of Distomo“, „Intruders“ und „T.A.T.E.T.S. Braucht man nicht mehr viele Worte verlieren. Die Titel schlagen in die gleiche feine Kerbe wie alle anderen auch. Sehr stark wie das Trio trotz ihren jungen Jahre agiert. Aggressor reißt an seinem Bass wie ein Berzerker und spuckt die Vocals ins Micro, als gäbe es kein Morgen mehr. Bonebreaker verprügelt seine Felle, dass es eine wahre Pracht ist und Terrorizer legt los, dass seine Klampfe vermutlich denkt, der hat sie nicht alle. Was ihr direkt vergessen könnt, sind irgendwelche Anspieltipps. Die halbe Stunde für die Scheibe sollte sich jeder Zeit nehmen. Mein Fazit fällt mir aber trotz der lobenden Worte schwer. Sphinx sind definitiv ein O(h)rgasmus für jeden, der die Schnauze voll hat von dem ganzen 08-15 Schiss. Sphinx sind einfach geradeaus und gehen keine Kompromisse ein. Im Gegensatz dazu dürften Leute, die jede x-beliebige neue, langweilige Scheibe der alten „Helden“ abfeiern, anfangs Probleme mit „Deathstroke“ haben. Aber gerade denen empfehle ich das Teil zu hören. Früher war Metal gegen jede Regel, böse, gefährlich, annähernd tabulos und eigenständig. Sphinx tragen ihren Teil dazu bei, dass es wieder so wird.

Line-up:
Aggressor – Vocals, Bass
Bonebreaker – Drums
Terrorizer – Guitar

Wertung: 9/10
Autor: Hessie James