STARLESS DOMAIN – alma

In den weitgefächerten Bereichen des Metals gehören extra lange Songs nicht gerade zum guten Ton. Dennoch sind sie nichts neues mehr und werden wohl gerade wegen ihrer unangepassten Längen von nicht wenigen Fans gemocht. Im Falle “Alma” vom US-amerikanischen Trio Starless Domain handelt es sich um ein Album mit nur diesem einen Song. Dazu fällt progressiveren Death Metallern Green Carnation ein, die schon vor gut zwanzig Jahren mit der einen Stunde von “Light Of Day, Day Of Darkness” auf sich aufmerksam machten. Doch kommen wir mal zu dieser dreiviertel Stunde, die anfangs langsam lauter wird. Das erste Wort haben verschiedene Synthies, auf tiefen Unterlagen knistern elektrisch hellere drüber. Es wirkt dunkel und unbequem, und es ist ganz klar Black Metal, obwohl Riffs und Schreie in der kalten Produktion ganz sicher nicht im Vordergrund stehen. Sehr geil auch die imposant vorantreibende Bassphase nach etwa fünfzehn Minuten. Dass darüber grelle Synthieideen hinwegfliegen, stört nicht wirklich, wenn man sowas beim jungen Jean Michel Jarre schon zu schätzen wusste. Von solchen Klamotten hätte dieses Zweitwerk, welches übrigens schon im vergangenen Jahr in Eigenproduktion erschien, noch mehr beinhalten können. Wer auf Stimmungsübergänge und blanke Atmosphären steht, wird permanent seine Lauscher offen haben. Ja gut, von allen epischen Songs unter dem Banner des Heavy Metals gehört “Alma” deshalb sicher zu den spannenderen, wenn auch nicht zu denen, wie man häufiger hören will.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer