STARLIGHT RITUAL – sealed in starlight

Meinen ersten Kontakt mit Starlight Ritual aus Montreal in Kanada hatte ich 2019, als sie mit “Demons” ihren Beitrag zu dem umwerfenden “Trapped Under Ice” Sampler lieferten. Seit sieben Jahren zocken die fünf Nordamerikaner Heavy Metal. Auf den ersten beiden EPs fiel ihr Heavy Metal noch etwas doomig aus. Jetzt anno 2021 ist es endlich an der Zeit, das Debütalbum zu veröffentlichen, das auf den Namen “Sealed In Starlight” getauft wurde. Wirklich erstaunlich ist auch die Tatsache, dass das Line-Up seit der Gründung unverändert ist. Fast schon eine Seltenheit in heutigen Zeiten.

Das siebenundvierzigminütige Scheibchen startet mit dem Instrumental “The Bell”. Das darauf folgende “Marauders” zeigt, dass Starlight Ritual jetzt mehr auf Heavy, als auf Doom setzen und haben damit eine gute Entscheidung getroffen. Ein knackiger Gitarrensound und ein stimmgewaltiger Sänger Damian entzünden umgehend ein Feuerwerk, das einen echt in den Sitz drückt. Eine rockige 80er Attitüde rundet das Kunstwerk stilvoll ab. Puh, hier geht ordentlich die Post ab und spätestens nach “One For The Road” bin ich Fan. Treibende Songs mit echt starken Solostrecken können umgehend bei mir punkten, wie bei “Burning Desire” – Anspieltipp! Als Verschnaufpause kommt dann der über achteinhalbminütige epische Titeltrack gerade richtig. Hier zeigen sich Starlight Ritual von ihrer ruhigen Seite mit einem echt überraschend dynamischem Schluss. Ein echtes Meisterwerk. Das Filmintro zum folgenden “Civilization Lost”, das bereits auf der ersten EP zu hören war, reißt einen danach etwas aus dem Konzept. Die Nackenmuskulatur ist dann bei “The Riddle Of Steel” wieder gefragt. Eine zügige und schmissige Nummer, die gut abgeht. “Lunar Rotation” hat man, im Vergleich zur Version auf der letzten EP, aufgepeppt und macht nun eine noch bessere Figur als ursprünglich.

Die verstärkt rockige Seite von Starlight Ritual macht aus “Sealed In Starlight” einen echten Dampfhammer mit ordentlich Durchschlagskraft. Der ein oder andere Song ist mir persönlich etwas zu lang geraten, dennoch haben die Kanadier hier ein mehr als amtliches Stück Heavy Metal gezimmert, das auch nach dem wiederholten Durchlauf noch bockt.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen