STEEL INFERNO – rush of power
Siebeneinhalb Jahre ist es nun schon her, dass ich Steel Inferno aus Kopenhagen zum ersten und leider auch zum letzten Mal live gesehen habe. Auf dem 2017er Muskelrock spielte das Quintett, damals noch mit Frontfrau Karen am Mikro, eine ziemlich energiegeladene Show. Zu dieser Zeit hatte die Band gerade ihr Debüt „Aesthetics Of Decay“ veröffentlicht. Danach habe ich die Band etwas aus den Augen verloren und erst 2022 zum damals bereits dritten Album „Evil Reign“ wiederentdeckt, auf dem Chris Rostoff sein Gesangsdebüt für Steel Inferno gab.
Jetzt ist es an der Zeit, nachzulegen und das tut der dänische Fünfer dieser Tage mit „Rush Of Power“, dem vierten Longplayer. Neun Tracks bringen es auf eine Gesamtlaufzeit von gut vierunddreißig Minuten. Den Auftakt macht „The Abyss“, der nach einer kurzen und ruhigen Anfangsphase in ein nettes Speed Metal Gewitter mündet. Fronter Chris ist sehr treffsicher, auch in den Höhen. Leider klingt für mich die Produktion etwas kraftlos. Auch aus der ein oder anderen Gitarrenstrecke hätte man mehr machen können. Dafür überraschen mich Steel Inferno mit dem Midtempo Nackenbrecher „Cut Down By The Chainsaw“. Klasse Nummer und ein kleiner Ohrwurm im Nachgang. Mein nächster Anspieltipp ist „Power Games“. Schön temporeich und ordentlich druckvoll. Hier geht es mal ordentlich vorwärts und der Name ist Programm. Mit seiner einleitenden Akustikgitarrenstrecke fällt „Cathedral Run“ etwas aus dem Rahmen, ist aber ein weiteres Highlight der Scheibe. Auch hier überzeugt Chris mit seiner stimmlichen Leistung am meisten. Mit der abwechslungsreichen Speerspitze „The Blitz“ geht es weiter im Text, auch das folgende „Attack“ schlägt in die gleiche Kerbe und geht gut ins Ohr. Als Abschluss beglückt uns das Stahlinferno noch mit dem treibenden „Coven In The Dark“.
Cooles Teil und ein echt würdiger Rausschmeißer, der mich streckenweise etwas an Kryptos erinnert. Abschließend bleibt für mich zu sagen, dass Steel Inferno ein starkes Album auf den Markt geworfen haben. Der Wechsel am Mikro war für mich, auch im zweiten Werk, eine gute Entscheidung. Das Quintett hat sich wirklich toll entwickelt und lediglich die etwas schwache Produktion ist verbesserungswürdig. Daher gibt es dafür von mir einen halben Punkt Abzug.
Wertung: 7,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen
Label: | FROM THE VAULTS |
VÖ-Datum: | 29.11.2024 |
Running Time: | 34:16 |
Format: | CD, Vinyl,Tape |
Erhältlich bei:
Idiots Records