STEEL NIGHT – fight till the end

Heute ist mal wieder etwas Unbekanntes auf meinem Plattenteller gelandet. Da schafft das Label-Infoblatt schnell Abhilfe und eine erste Orientierung. Steel Night aus Mexiko ist eine relativ junge Band, die gerade einmal seit drei Jahren ihr Unwesen treibt. Im vergangenen Jahr gewannen die fünf Jungs den landeseigenen Vorentscheid für das Wacken Open Air und spielten daraufhin im gleichen Jahr vor einer begeisterten Menge auf dem angeblich größten „Metal“ Festival der Welt. Nun ja, für die Jungs natürlich eine super Chance auf dem europäischen Kontinent mal Gehör zu finden. Damit Steel Night auch an die richtigen Leute kommt, hat sich Iron Shield aus Berlin dem Ganzen mal angenommen und bringt nun das Debüt der Mittelamerikaner pünktlich zum Keep It True Festival auf den Markt.

Das Cover mit seinem mittelalterlichen Schlachtfeld und einem feuerspeienden Drachen, der darüber hinwegfegt, kombiniert mit einem schmissigen 80er Jahre Bandlogo, ist eine klasse Symbiose und steigert die Vorfreude.

Den Anfang macht das über siebenminütige, epische „We Are Metal“, das von einem kurzen Klavier Intro eingeläutet wird. Der schleppende Stampfer ist eine coole Hymne und der traditionelle Heavy Metal geht gleich voll ins Ohr. Nach etwa der Hälfte des Songs nimmt die Stahlnacht Fahrt auf und überrascht mit ein paar geilen Gitarrensoli im Instrumentalteil des Tracks. Deutlich temporeicher geht es dann mit Run For Your Life voran. Der Gesang ist angenehm und zu jeder Zeit passend – super Leistung, die auch in den höheren Lagen sitzt. Ähnlich gute Arbeit liefert das Quintett auch in den folgenden Songs ab. Abwechslungsreich und mit vielen Facetten spielen die Jungs sich durch die knapp dreiviertel Stunde lange Debütscheibe „Fight Till The End“. Mit dem Dampfhammer „Heavy Metal Storm“ hinterlassen Steel Night in der Mitte des Rundlings mächtig verbrannte Erde und Fronter Jahaziel Quiroga zeigt hier mal deutlich was in ihm steckt. Auch das temporeiche „Wings Of Steel“ kann mit viel Druck und Energie punkten. Der abschließende Live Track „Made Of Steel“ ist ein tolles Schmankerl und soundtechnisch wurde ganze Arbeit geleistet. Eine Unmenge an Power, die hier rüberkommt und damit einen tollen Ausklang einer starken Scheibe bildet. Unter dem Strich gibt es am Erstlingswerk der Mexikaner nichts zu bemängeln. Südliches Flair gemischt mit viel Old School Attitüde machen Fight Till The End zu einem echten Schmuckstück in jeder klassischen Metal Sammlung.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen