STREET LETHAL – welcome to the row

Bei den sinkenden Temperaturen in unseren heimischen Breitengraden muss man sich schon mehr als nur warme Gedanken machen, um die Winterzeit zu überstehen. Bei warmen Gedanken kommen dem einen Urlaubserinnerungen, etwa aus dem sonnigen Spanien auf, der andere hält sich körperlich auf Betriebstemperatur mit  Bewegungen zu sägenden Gitarrenriffs und dynamischen Drumparts. Da sind Street Lethal also optimal, da sie aus Barcelona kommen und klassischen Heavy Metal zocken. Der Fünfer ist seit gerade mal fünf Jahren am Werk und hat schon einige Veröffentlichungen vorzuweisen. Interessant dabei die Tatsache, dass die Katalanen vor dem Debüt eine komplette Livescheibe veröffentlichten. Zwei EP’s und zwei Singles stehen ebenfalls in ihrer Discographie. Nun ist es also an der Zeit, die Welt mit einem Full-Length Album zu beglücken.

Die sechs Stücke kommen auf eine Laufzeit von rund einer halben Stunde. In dieser Zeit bekommt der geneigte Hörer traditionellen Heavy Metal um die Ohren geblasen. Schnell sticht die stimmsichere Fronterin Hell Rose Lethal heraus, die auch in den Höhen einen guten Job macht. Sehr schön zu sehen, dass Frauen inzwischen keine Seltenheit in Metalbands mehr sind. Street Lethal rocken mächtig los und bereits der eröffnende Titeltrack zieht mich schnell in seinen Bann. Starke Nummer, die ordentlich Dampf auf den Kessel bringt und dabei diesen unbeschwerten südlichen Flair verströmt. Das eher ruhige „Rulers Of The Underworld“, welches mit über sieben Minuten zu Buche schlägt, macht gut Eindruck und auch hier machen sich die zwei Gitarren bezahlt. Beim Folgestück „Tyrants“ wird der Fuß auf dem Gaspedal geparkt und ist mit seiner treibenden Kraft eine willkommene Abwechslung zum vorherigen Track. Der Rausschmeißer „Into Your Mind“ hat die ein oder andere Anleihe von der Hamburger Piratenband, was den Spaniern einen weiteren Pluspunkt beschert. Auch der Chorusgesang im Mittelteil ist ein gut gelungener Aufhorcher.

Street Lethal haben sich mit ihrem Debüt erst einmal eindrucksvoll Gehör verschafft. Leider ist die Spielzeit etwas kurz ausgefallen, um für mich als Full-Length durchzugehen. Auch die Produktion könnte an einigen Stellen etwas kraftvoller sein, damit die Stücke besser zur Geltung kommen. Dennoch macht „Welcome To The Row“ mächtig Spaß und jeder Kuttenträger sollte hier mal rein hören.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen