SULPHUR AND MERCURY – alchemia prophetica

Vier Mannen aus Italien, die sich dem okkulten Heavy Metal verschworen haben. Kann das im erzkatholischen Stiefel Europas funktionieren? Man wird sehen. Ehrlich gesagt kann ich den okkultischen Teil nur in den Texten und den teilweise (versuchten) mystischen Keyboard-Parts erkennen. An sich sind Sulphur And Mercury für mich ‚ne gute Thrashmetal Band. Das Intro „Presagio Del Maligno“ (Omen des Bösen, für die Nichtitaliener) fügt sich wunderbar mit dem zweiten Titel „Invoke The Aversary“ zusammen. Durch die Keyboard Melodien und dem kräftigen, dunklen Gesang kommt hier der okkultistische Teil der Band voll zum Tragen. Das dritte Stück, „Lightless Slumber“, ist ein netter Mix aus einem langsameren, drückenden Part, der übergeht in traditionellen Thrash. Schönes Stück Musik, das aber erst ab dem dritten Mal Hören zündet. Auch wenn man in den ersten zehn Sekunden denkt, es kommt Judas Priest, hahaha. Song Nummer vier, „Venreal Levitation“, Freunde der Sonne!! Ich predige immer wieder Bands nicht zu verurteilen, die wie alte Heroes klingen. Aber meine lieben Sulphur And Mercury, was habt ihr euch dabei gedacht??? Slayer`s „Seasons In The Abyss“?? Wer das nicht raus hört, hat in seinem Leben was falsch gemacht. Natürlich bringt die Band hier auch ihren eigenen Vibe mit rein, aber soooooo offensichtlich geht nicht. Schon gar nicht bei Slayer. Der fünfte Track „Entombed In Necrodust“ klingt schon vielmehr nach dem, was die Ragazzi aus Italien vorhaben. Okkulter Thrash, so wie es vermutlich auch die Grundidee ist. Passt. Titel Nummer sechs macht mich sehr glücklich. „Heads Will Roll“ ist der Arschtreter, auf den ich gewartet habe. 1 A Thrash-Nummer, mit kurzem, nackenschonenden Teil, der dann wieder steil nach vorne geht. Einwandfrei!! Ein Fazit fällt nicht so leicht aus. Ja, die Band zieht ihr Ding durch. Aber hier bin ich mal Korinthenkacker, die Bezeichnung „Occult Heavy Metal“ passt mir nicht. Von mir aus „Occult Thrash Metal“. Am besten wäre aber, sie machen einfach Thrashmetal. Geradeaus und Nacken brechen. Deswegen mein Anspieltipp „Heads Will Roll“. Bei der Benotung habe ich das Gefühl, dass „Sulphur And Mercury“ selbst noch nicht ganz wissen, wo sie hin wollen. Von daher: leider nur 6,5 von 10 Punkten. Cheers!

Line Up:
Jason Netherton – Vocals
Francesco Conte – Guitar
Marco Mastrobuono – Bass
Dario Casabona – Drums
Erwähnenswert:
Keyboards – Freddy Delirio
Guest Soli – Darin Morris & Wiley Arnett Ciao gente.

Wertung: 6,5/10
Autor: Hessie James