SVARTTJERN – shame is just a word

Auch mal was schönes, wenn es sofort losgeht, ohne dass man in einem langen Vorspann darauf warten muss. Die Norweger machen auf ihrem fünften Longplayer keine Bremsübungen, sondern legen knalliges Tempo vor. Und immer wieder stellt man fest, es rockt. Es fällt schwer, dabei in Ruhe sitzen zu bleiben. Kann man auch nicht, wenn so ein Riff wie im Opener “Prince Of Disgust” oder “Ta Dets Drakt” in die Gehörgänge dringt, denn das geht dann automatisch auf die noch nicht aufgewärmte Nackenmuskulatur. Wenn es zu “Melodies Of Lust” mal gemächlicher losgeht, bringt man dadurch nicht weniger Wucht mit. Auch hier wird zeitweilig auf die Doublebass gesetzt, ohne sie in einem durch feuern zu lassen. Dazu passt dieses kotzig uncleane Geröchel, mit dem der Oslofünfer zusätzlich an Fiesheit gewinnt. Dennoch findet in “Frost Embalmed Abyss” ein anständiges Solo Platz. Wenn man seinen Black Metal noch mit Speed und Thrash anfeuert, darf man sich nicht wundern, wenn man sich plötzlich “Bonded By Blood” von Exodus covern sieht. Es dürfte der Oldschoolextremist nichts dagegen haben, wenn das neue Jahr mit so einer Scheibe beginnt.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer