SVEN GALI – 3 (EP)

Vielen wird es so gehen wie mir. Sven Gali? Wer ist das? Neue Band? Weit gefehlt. Anfang der 90er waren Sven Gali eigentlich schon ne Hausnummer. Sven Gali unterschrieben 1991 bei BMG Kanada und brachten 1992 ihr erstes, selbstbetiteltes“, Album auf den Markt. Mit dem Song „Under The Influence“ schafften sie es 1993 den „Much Music Best Metal Video Award“ abzustauben. Danach wurden Sven Gali für das Hard Rock Album of the Year und Most Promising Band nominiert. Im gleichen Jahr vergoldeten sie ihr Album in Kanada. Nach weltweiten Tourneen, unter anderem mit Foreigner, Pearl Jam und Def Leppard, brachte die Band noch 1995 „In Wire“ raus und dann war Sense. 25 Jahre nach ihrem Goldalbum gab es in 2018 erste Lebenszeichen mit der Single „Kill The Lies“. Anscheinend ticken in Übersee die Uhren anders, erst 2019 kam die nächste Single „You Won`t Break Me“ auf den Markt. Die jetzt vorliegende EP „3“ beinhaltet die beiden genannten Songs sowie zwei neue Stücke, „Now“ und „Hurt“. Das erste Album war noch ein Mix aus 80er Hard Rock und 90er Metal. Die neuen Songs greifen das zwar auch auf, aber sind doch mit einem sehr modernen Stil gepaart. Den Fans des Debüts dürfte dieser „Fortschritt“ wahrscheinlich nicht sonderlich gefallen. Ich finde es jedoch ganz spannend. Spielerisch hat die Band jedenfalls nix verlernt. Die Songs drücken aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist!! Die vier Titel zeigen, dass modern nicht schlecht heißen muss. „Kill The Lies“ kann man schlichtweg nur als Bombe bezeichnen und der Refrain bei „You Won`t Break Me“ aktiviert meinen persönlichen Grinsefaktor (wenn was wirklich gut ist, grinse ich automatisch). Bei „Now“ muss ich leider automatisch den Vergleich zu Sixx A:M ziehen. Der Song fängt an und Nikkis Zweitband drängt sich sofort in meinen Kopf. Von daher finde ich den Song schon nicht schlecht, was sich aber durchzieht. Sehr cool. Leider muss ich sagen, dass „Hurt“ mich überhaupt nicht greift. Keine Ahnung warum, stilistisch und qualitativ keineswegs schlechter als die ersten drei Songs. Als Fazit würde ich sagen, eine coole EP, muss aber den Geschmack treffen. Mal schauen wie es läuft, wenn ein Album erscheint.

Wertung: -/10
Autor: Hessie James