SWORD – III

Sword aus Kanada starteten 1980 ihre Karriere als Kiss-Coverband. Doch bereits sechs Jahre später brachte das Quartett mit ihrem gefeierten Debüt „Metalized“ ein zeitloses Meisterwerk heraus. Mitte der Neunziger löste sich die Band dann nach einem zweiten, nicht ganz so erfolgreichen Longplayer auf. 2011 erschien die Band wieder auf der Bildfläche und brauche dann nochmal gut elf Jahre bis zur Veröffentlichung des dritten Albums mit dem treffenden Titel „III“. Wohl eine der wenigen Bands, die bis heute quasi in Originalbesetzung agieren. Nun, ich bin bei älteren Bands und neuen Veröffentlichungen immer etwas skeptisch, dafür habe ich wohl die letzten Jahre schon zu viel durchschnittlichen Kram von solchen Bands gehört. Ob es bei Sword anders ist, werden wir jetzt mal erkunden. Acht Songs mit einer Spielzeit von knapp fünfunddreißig Minuten zeigt der Player an. Na dann mal los…

Nach einem kurzen Intro geht’s direkt modern und kraftvoll los. Fronter Rick Hughes ist immer noch gut bei Stimme und trifft alle Töne sicher. Ein echtes Talent, dieser Kerl. Das ist aber für mich zu Beginn auch schon das einzig Erwähnenswerte. Musikalisch bietet der Vierer doch eher nix zum Aufhorchen. Die Produktion ist echt fett, dass muss man Sword lassen, aber viel hängen bleibt für mich nicht. Der Folgetrack „(I Am) In Kommand“ wurde gar zweimal im Vorwege von zwei verschiedenen Lables veröffentlicht. Die Nummer ist ganz cool, abwechslungsreich und versprüht viel Dynamik. Das schleppende „Dirty Pig“ mit seiner wummernden Basslinie sticht im Midtempo und netten Refrain als erstes aus der Setlist hervor. Nach dem eineinhalbminütigen und sphärischen Instrumental „Surfacing“ geht es mit „Unleashing Hell“ in die nächste Runde. Schön treibender Track, der in der Mitte ein interessantes Gitarrensolo beherbergt. „Spread The Pain“ ist mein persönliches Highlight dieser Scheibe. Der ist echt mitreißend und Rick liefert hier die für mich beste Leistung auf der ganzen Platte ab.

Sword können mich mit ihrem dritten Album nicht abholen. Die Jungs haben an vielen Ecken gute Ideen, die sie aber für mich nicht wirklich gut umsetzen. Mir klingt „III“ an vielen Stellen einfach zu durchschnittlich und hat bei Weitem nicht die Durchschlagskraft wie Metalized. Sirene Rick schafft es als einziger, Spotlights zu setzen. Dennoch sollte sich jeder Fan selber ein Bild vom Drittlingswerk machen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer