SYSTEMIK VIOLENCE – anarquia-violencia (EP)

Ja sicher, Liebe ist schön. Das Gegenteil aber auch! Das oder zumindest davon versuchen uns die Krawallbrüder aus der portugiesischen Hauptstadt zu überzeugen, indem sie diese fürchterlich angriffslustigen Krachmonster vor den Latz knallen. Die Worte der Stimme ganz zu Anfang der Scheibe, sicher zu sein, dass die meisten Leute diese hassen werden, nimmt die Bestimmung der darauf folgenden Musik schon vorweg. Für Schubladendenker seien Punk, Core und noch viel mehr aggressive Wutausbrüche aufgezählt, bevor es die Ohren mit kratzigem, immer vorantreibenden Gedresche zu tun bekommen, das sich selbst bestimmt auch nicht gerade liebt. Da kannste dir ja gleich ne Sturmhaube überziehen und die Kettensäge präsentieren. Sieben Tracks werden durch Sprachsamples miteinander verbunden und uncleane Shouts kommen in einer Tonlage herausgepresst, die höchstens in ihrem Kotzfaktor variieren. Geil der marschierende Bass in „Crapitalismo“ und die zahlreich vorhandenen, schreienden Leads. Nur leider ist die ganze Angelegenheit schon nach dreizehn schnellen Minuten vorüber. Wer sich von dem Chaos des Abholzungsunternehmens selbst überzeugen will, kann bei Bandcamp im Titelsong nachhören (nur den, nicht die ganze EP), was für ein ausgeschissener Batzen Widerborst deinen Gehörgang rasiert. Wer mit sich selbst im Reinen ist, könnte sich hier im nüchternen Zustand in Zugangsschwierigkeiten wiederfinden.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer