TCHANDALA – resilience

Diesmal gibt es keinen extremen Ausflug ins Unterholz, obwohl diese Protagonisten aus Brasilien kommen, von der Ostküste genau genommen. Da wird exakt wie am Schnürchen gezogen gearbeitet und so oft auf Doublebass gesetzt, keyboardunterstützte Atmosphären und süße Melodien, dass man ihr drittes Album ohne Bedenken in die Kiste des Power Metals packen kann. Auch an den Gitarren werden punktgenaue Arbeiten abgeliefert. Da können Ripp-Offs nach Annihilator riechen und Leads nach Iron Maiden, oder sogar progressiv ausfallen. Das Gesamtergebnis klingt jedoch weicher und weniger heftig. Dass mal ein Song etwas leiser beginnt wie “Valley Of Greed”, gehört dazu. Sänger Dejair Benjamim stellt einiges mit seiner cleanen Stimme an und geht dabei bis an seine Grenzen, kommt dabei nicht zu fett rüber und schiebt sich nicht in den Vordergrund. Etwas aus dem Kontext fällt das durch Akustikgitarre spanisch angehauchte “Echoes Of The Fourth Dimension”, das im weiteren Verlauf Gesang einer lieblichen Frauenstimme bekommt und das softeste Stück der Platte darstellt. Mit dem zu schnuckeligen “Caesar” bekommen sie die Kurve nicht mehr und nach “Father’s Spirit” zum Schluss noch eine Ballade zu bringen ist zuviel des Guten, auch wenn es eine Akustikversion von “Echoes Of The Fourth Dimension” mit der oben genannten Sängerin ist. Obwohl Tchandala schon recht europäisch klingen, bekommt man auch bei Anblick des sehr bunten Coverartworks nach Vergabe eines Exotenbonus kein schlechtes Gewissen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer