TEMPEST RISING – alter ego

Auch Tempest Rising setzen auf ein Intro mit Akustikgitarre, obwohl sie sonst wesentlich härter unterwegs sind. Die Stilschublade gibt einiges her, hauptsächlich aber passt die Definition des Thrash Metals. In “Duplicates” fällt dann mal mehr so der 90er Core ins Gewicht, im Gleichgewicht mit einer eingängigen Melodie im Refrain. Einen Hauch Neumodisches können sie nicht verleugnen. Dazu gehört auch der Wechsel von klaren Gesänge und uncleane Shouts. Macht aber nichts, weil der Drive, der Punch und das Feeling stimmt. Die Klarheit des Sounds geht schon in Ordnung, ein paar kleine moderne Ideen ziehen das Gesamtergebnis nicht nach unten. Ziemlich geil sind die klassisch-metallischen Elemente und die sehr aussagestarke Leadgitarre. Alle fünf Mann sind technisch einwandfrei und offensichtlich gut eingespielt, denn das Album lebt und ist definitiv eine Weiterentwicklung vom Status ihres 2014er Albums. Tempest Rising sind auf jeden Fall so ambitioniert, dass sie zwölf Tracks auf die Kette kriegen und damit eine Running Time von fast fünfzig Minuten vorweisen können. Ein sehr gutes Zeichen. Der Fünfer unterstreicht immer wieder, eine Liveband zu sein. Da ihre Heimat allerdings in West Australien zu suchen ist, ist die Hoffnung gleich kleiner, sie hier in Europa anzutreffen. Und bevor es unter den Tisch fällt, der Finaltrack “Breathe” ist ein echter Knaller.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer