Seit 2018 ist das sizilianische Trio Temptress aktiv. Hmm, aus Sizilien fällt mir direkt Bunker66 ein. Ein Blick ins Metal Archiv zeigt dann, dass tatsächlich Drummer Marko (Dee Dee Altar) und Gitarrist Fabio hier bei Temptress hauptverantwortlich sind. 2019 erschien mit „The Orb“ ihre erste Single und die schaffte es auch direkt auf den Dying Victims Vol. 2 Label Sampler. Jetzt ist es an der Zeit für das Debüt der Südeuropäer und ich bin mal sehr gespannt. Acht Tracks haben auf „Catch The Endless Dawn“ Platz gefunden und los geht es nach einem kurzen Intro mit dem Opener „Beneath The Waves Of Fantasia – Breathe The Dust Of Time“. Mal ganz etwas anderes, Marko mit cleanem Heavy Metal Gesang zu hören, das macht er auch noch ziemlich gut. Die Produktion ist bodenständig und ehrlich, ohne glattpolierten Schnick Schnack. Besonders der treibende Refrain ist echt stark. Der nächste Titel ist das über siebenminütige „Dream Metal“, welches auch gut nach vorne geht. Der leicht raue Gesang gibt den Songs noch so den letzten punkigen Kick, gefällt mir und die Gitarrensoli sind bestens platziert. Das Konzept mit dem treibenden Refrains zieht sich wie ein roter Faden durch die größtenteils midtempolastigen Songs. „Awake The Enchanter“ lädt zum Fistraising und Abgehen ein, cooler Track. Auch der Titeltrack weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Interessante Songstrukturen lassen immer wieder aufhorchen und überraschen mich so manches Mal. „Nightflight Over Dreamland“ macht seinem Namen alle Ehre und ist ein ziemlich starkes Instrumental, das einen vor dem Finale noch etwas runter holt und träumen lässt. Dann gibt es mit „She’s Cold“ den letzten Stampfer, auch ziemlich gut die Nummer. Mich haben Temptress mit ihrem ersten Full-Length echt abgeholt und ein starkes Album an den Start gebracht. Spannende, teils leicht kauzige Songs, die mit einem hohen Wiedererkennungswert um die Ecke kommen und damit bei mir entsprechend auch gut Punkte sammeln.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen