TEMTRIS – khaos divine

Dieses Quintett von Down Under legt bereits sein siebtes Album in zwanzig Jahren ab. Wer diese Einheit bislang nicht kannte, dem sei vorab gesagt, es handelt sich hierbei um melodischen Metal mit markanten female Vocals. Die nicht zu hohe Glattstimme von Sängerin Genevieve, die wie Gitarrist Anthony noch bei in einer Band namens Labyrinth zockt und die beiden hier die verbliebenden Gründungsmitglieder sind, erinnert stark an die Gesänge wie den der New Yorker von Tower, oder vielleicht noch an die alten Carrie aus Münster. Wir können ausgiebigen Soli lauschen, wie dem in dem epischen „Eternal Death Machine“, oder wie die Ripp-offs zum Marschierer „The Lies Become The Truth“ einem herannahendem Kettenfahrzeug ähneln. Die Songlängen erstecken sich, außer die des Intros, von fünf bis auf acht Minuten. So wirklich Epic Metal ist das alles noch nicht, schnelllebige Chartmasse jedoch auch nicht. Meistens liegt die Wahrheit ja irgendwo in der Mitte. Doch in der Gesamtheit kommt alles nicht ganz so eingängig bis umwerfend, die Vocals sind auf Dauer auch einfach zu dominant. Der Reichtum an Ideen beinhaltet zwar auch ein Piano, reißt das Ruder aber auch nicht rum. Das ist guter Stoff für zwischendurch … immerhin. Einen halben Zähler drauf packen wir noch allein nur für die sehr starke Stimmfarbe.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer