TENEBRO – liberaci dal male (EP)

Asche auf mein Haupt! Da ist mir im vergangenen Jahr doch wirklich noch dieses Schmankerl durch die Lappen gegangen (das kommt davon, wenn eine Band keine Facebook Seite hat – soweit sind wir schon gekommen…). Das muss ich natürlich schleunigst nachholen. Anfang vergangenen Jahres habe ich Tenebro aus Italien entdeckt. Dieses Zwei-Mann-Projekt hat es mir auf Anhieb mit ihrem Mortician-Style angetan und ihr erstes Demo hat es gar in meine Jahres Top-Ten geschafft, mit gerade einmal drei Tracks. Ende letzten Jahres kam dann passend zum Weihnachtsfest ihr zweiter Streich raus, eine Drei-Track EP, die dort anknüpft, wo das Demo aufhörte. “Liberaci Dal Male”, so der Name der EP, kommt auf knapp zwölf Minuten und ist wieder mit einem recht simplen blutigen schwarz-roten Cover versehen. Bislang ist das gute Stück lediglich als digitaler Download und als bereits ausverkauftes Tape erhältlich. Für Februar ist aber schon ein Release als CD inklusive des Demos angekündigt.

“Cannibalismo Sanguinario” eröffnet das Massaker mit einem Kettensägenintro. Schleppend, groovig geht es fast schon doomig durch die einfachen, sich wiederholenden Riffs. Il Becchinos Stimme ist einfach sowas von abartig tief und böse, dass es jedem Brutal Death Jünger warm ums Herz wird. Kellertief gestimmte Gitarre und Bass und ein dumpf drückend dynamischer Drumsound, gepaart mit einer Stimme, die aus der tiefsten, mit Leichenteilen behangenen Schlachthauskammer kommt, bilden eine Horrorsoundwand sondergleichen. Der Opener wird immer wieder mit netten Horrorfilm Samples untermalt und die wenigen Breaks in dem Song sorgen für minimale Abwechslung. Arte Funeraria beginnt gleich noch ne Nummer langsamer als sein Vorgänger, hat dafür aber im Mittelteil mit Mortician-typischen Blast Beat Attacken ordentlich Dampf, bevor wieder hinten raus der Fuß auf der Bremse geparkt wird. Ähnlich aufgebaut ist auch die dritte messerscharfe Nummer “Il Lamento Dei Malati”, die aber kurz vor Ende noch mit einem rhythmischen Headbangpart aufwartet und mir die Freudentränen in die Augen steigen lässt.

Viel bleibt nicht mehr zu sagen. Diese EP ist noch einen Ticken langsamer, dafür aber brutaler als sein Vorgänger. Große Abwechslung und spielerische Glanzleistungen sucht man hier vergebens. Das erwartet man von Tenebro auch überhaupt nicht. Stumpf ist Trump und jeder Horrorfilm und Slam / Brutal Death Fan kann hier bedenkenlos zuschlagen. Denkt nur dran, nach dem Hören noch eben durchzuwischen, damit ihr auf den Blutmengen, die aus den Boxen fließen, nicht ausrutscht.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen