THE BLACK CROWES, DEWOLFF
Bochum, Ruhrcongress, 08.10.2022
Die The Black Crowes haben wir 1991 in Kopenhagen live gesehen, im Gentofte Stadion als Vorgruppe von Queensryche, Mötley Crüe, Metallica und AC/DC, was damals nur noch auf der Insel ‚Monsters Of Rock‘ heißen durfte. Zu dem Zeitpunkt hatten noch wir keine Ahnung von der Band. Und heute ist das komplett anders; sie kommen mit einem Support mit dem Namen Dewolff aus den Niederlanden auf Tour. Und auch heute wieder das Gleiche, wir haben keine Ahnung, wer die Vorband ist. Vor der Halle allerdings treffen wir Leute, die den Dreier schon mal gesehen haben und ziemlich begeistert sind. Auf jeden Fall wird schon mal ziemlich gut losgegroovt, mit Gesang, Gitarre, Keyboard und Drums. Und man hört deutlich Klänge einer Bassgitarre. Es steht aber niemand mit solch einem Gerät auf der Bühne. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass Keyboarder Robin die Bassläufe mit seiner linken Hand auf den Tasten spielt. Ihr Sound geht in die Seventies, hat Uriah Heep und Deep Purple Anleihen, sowie auch derartige Jamparts. Nur nicht so bissig, aber nicht weniger präsent. Alle drei haben Leadvocalparts, das Gros geht aber an Gitarrist Pablo, der sich ziemlich bewegungsfreudig zeigt, häufig die Bühnenaußen besucht und deutschsprachige Ansagen bringt. Sie geben ordentlich Gas und das Publikum dankt es ihnen mit ordentlich Hands-up & Applaus. Ein in jedem Fall würdiger Support für den Main Act. Erwähnenwert ist noch ihr Riesenbackdrop, auf dem ein Auge in der Mitte mit einem Spot beleuchtet wurde. Was nur etwas die Stimmung trübt, sind Shirtpreise um die vierzig Euro, jedenfalls beim Headliner. (Joxe Schaefer).
Nachdem sich die Band um die Brüder Robinson vor Corona neu formiert hatte, steht heute das Nachholzonzert der jetzt 2022er Tour auf dem Programm. Zu Gast in Bochum empfingen sie ein Publikum, das offensichtlich seit den Neunzigern Fan der schwarzen Krähen sein muss. The Black Crowes starten um Punkt 21:00 Uhr, mit der obligatorischen Musikbox und dem Treffen an der Bar samt Barkeeper, das alles auf der Bühne aufgebaut steht. Mit „Twice As Hard“ als ersten Song haben sie die Zuschauer direkt in der Tasche. Wie es der Titel der Tour schon verheißungsvoll angekündigt, rocken sie die gesamte LP, und wir im Publikum mit ihnen! Selbst schuld, wer sich nicht bewegt. Erst recht weil sie so wie 1990 klingen! Die Robinson Brüder haben das Kunststück fertig gebracht, uns direkt zurück in das Jahr 1990 zu beamen. Chris Robinson’s Stimme hat exakt den Drive und den Blues, wie damals … grandios! Meine Favoriten „Could I’ve Been So Blind’, „Seeing Things“, „Hard To Handle“ zaubern nicht nur mir ein fettes Grinsen ins Gesicht. Die ganze Halle scheint sich zu bewegen. Man musst einfach permanent mitzappeln. Und wie so oft, wenn es am Schönsten ist, ist die Show auch schon wieder vorbei. Allerdings erst, nachdem noch ein paar Titel von späteren Alben gespielt werden und mit „Remedy“ der ewige Schlusstitel als Zugabe den Abend beendet. Ich habe ja schon viele Musiker aus meinen früheren Jahren gesehen – The Black Crowes sind definitiv noch sehr sehens- bzw. hörenswert! Cheers! (Stefan Knoepker).
Setlist:
Hard To Handle
Jealous Again
Sister Luck
Could I’ve Been So Blind
Seeing Things
Hard To Handle
Thick’n Thin
She Talks To Angels
Struttin Blues
Stare It Cold
Oh Josephine
Wiser Time
Thorn In My Pride
Sting Me
Remedy
Autoren: Stefan Knoepker, Joxe Schaefer
Pics: Stefan Knoepker