THE MOTH GATHERER – esoteric oppression

Es fängt leise an. Ein pulsierendes Brummen und eine Tonfolge aus der Elektronik bestimmen die ersten zweieinhalb Minuten. Ein Soundberg wulstet sich immer weiter auf, wird lauter und mächtiger, bis es in heller schreienden Vocals mit Synthiemelodien gipfelt. Im weiteren Verlauf des beachtlich expressiven Openers “The Drone Kingdom” machen female Voices etwas die Ofra Haza, bloß angenehmer. Der atmosphärische Doom, in dem die Band auch Post und Sludge vermengt wissen will, besteht aus leiseren Klängen und dann wieder den Wutausbrüchen, warm und kalt, laut und leise, streicheln und auf die Fresse. Man könnte schon sagen, das Coverartwork vereinigt das schon eindrucksvoll, bevor man in die zweiundvierzig Minuten Emotionsausdrücke des Mottensammlers einsteigt. Spannungsbögen wie in “The Failure Design” bringen das gelungen auf den Punkt. Tastenklänge sind ein fester Bestandteil bei den Schweden, werden aber nicht immer auch als solche wahrgenommen. Im Jahre 2010 beim Debütalbum “A Bright Celestial Light” waren sie noch zu zweit, jetzt beim von Magnus Lindberg von Cult Of Luna geschmeidig gemasterten Drittalbum agieren sie als Quartett. Könnte live was draus werden, die ständige Suche nach dem Licht soll nicht hoffnungslos sein.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer