THE PLAGUE – erosion of gods

Wenn du heute nichts mehr vorhast, kannst du das zweite Album von The Plague auflegen. Sie wollen aus den dunklen Tiefen von Sydney kommen, na klar, nach viel Leuchtfarbe klingt hier auch nichts. Was hier in den folgenden neun Tracks nach dem Gewitterintro mit bedrohlicher Glocke aus der Ferne passiert, ist knackiger Oldschool Death in sauberer Produktion, mit Druck und Ideenreichtum, kräftigen Kampfgrowls und hackfertigen Fettriffs. Durch seine in Tötungsabsicht ausgestoßenen Kreischkrächzeinlagen wirkt das etwas moderner, kann man aber mit klarkommen. Noch straighter geht „Living Catatonic“ zur Sache, wesentlich schneller und irgendwie auch intensiver. Soli dringen von weiter hinten hervor, während alle anderen Saiten unter der Grasnarbe aufräumen. Beachtenswert die grummeligen deep down Riffs in „Rotten, Dried And Mummified“, da müssen wir erstmal nachschauen, ob noch alles an seinem Platz steht. Für die tiefen Töne sorgt Alannah am Bass, die ohrenscheinlich ganze Arbeit leistet. Auf jeden Fall gehört Australien auf die Death Metal Landkarte, soviel muss nach „Erosion Of Gods“ gesagt werden, denn hier passiert richtig was. Letztendlich ist das bei diesem Daumen-hoch Material auch völlig Schnurz, ob der Fünfer sich für die Promofotos mit Kunstblut besprenkelt hat, oder Hot Dog Sauce. Nach den zweiunddreißig Minuten bist du erstmal fertig mit Schönschreiben. Da hilft nur Dosenbier und ein weiterer Durchlauf.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer