THE SLOW DEATH – siege

Der Bandname trifft zur Musik nicht ganz zu, denn die ist gar nicht so tödlich. Beginnen die vier Tracks schon recht träumerisch, setzt der Fünfer im Songwriting noch recht farbige Elemente ein. Schon der Opener “Tyranny” bekam eine Schlagseite 70er Prog ab, die im anvisierten Doom getränkt wird. Außerdem darf mit klarem Gesang einer weiblichen Stimme gerechnet werden, die die Vocals mit männlichen Growls teilt. Mit dem Album “Lake Of Sorrow” machten die Norweger The Sins Of Thy Beloved Ende der Neunziger mal so auf solche Musik aufmerksam, eine deutliche Erinnerung mit Seltenheitsvermerk. Die Stimme von Anita Auglend gewinnt hier im Verlauf der Scheibe noch an glockenklarem Ausdruck. Und sie lassen sich Zeit, die Australier, damit die ausgiebigen Atmosphären die Songs wirken lassen können. Doch bevor man noch Stilistiken des Gothic abcheckt, gelangen die Gitarren in “Famine” mal in Stakkatogefilde zu Uptempo, bevor Anzeichen von Leben wieder dem Funeral Doom zuwenden. Die vierte Scheibe des Quintetts aus Down Under, die schlussendlich in einem ellenlangem Fade-out zu Grabe getragen wird, passt für die entsprechende Stimmung perfekt, jedoch nicht zu jedem Anlass. Die Stunde war okay, aber jetzt braucht ich was Frischeres …

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer