THORMESIS – the sixth

Die Die-Hard Abteilung vertritt gerne die These, wenn Black Metal zu melodisch wird, dann kann es nicht mehr oldschool sein. Da mag mehr dran sein, als sich viele zugestehen. Doch wer eh mehr Pagan hört, wird das ziemlich Wumpe sein. Die neue Thormensis kommt ohne Melodien nicht aus, die nicht überschwänglich aus dem Zylinder gezogen werden, aber als mächtige Säulen zum Tragen der Stimmungen erschaffen wurden. Leichte Schrägen sind gewollt wie die Riffs in der Single- und Clipauskopplung “Thy Morbid Drunken Ways”, aber es rockt dennoch fließend und es entstehen in der Breite Flächenbrände. Dabei stört es jedoch nur wenig, dass Synthies beim Abfackeln unterstützen. Ganz anders der an sich nicht beklagenswerte Sound, der mit einer gesunden Portion mehr Roughness nicht schlechter gewesen wäre. Aber was solls, es gibt auch Oldschooler, die “Turbo Lover” abfeiern, aber sonst ganz in Ordnung sind. Zum ersten Mal hat es der Vierer aus Rothenburg ob der Tauber erfolgreich in Erwägung gezogen, wo es übrigens ein Foltermuseum gibt, trotz vorrangig deutschsprachigen Lyrics, und der verdächtige Titel dieses ihres sechsten Albums ist tatsächlich nicht willkürlich gewählt, einen in englischer Sprache zu verwenden. Mögen die sieben Tracks dieses Albums das Vermögen haben, zu überzeugen, schließlich wird diese Scheibe das erste Vinyl der Band sein.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer